Automobilzulieferer setzt auf IoT

Automobilzulieferer setzt auf IoT

Verbrauch und Anlagenverfügbarkeit überwachen

Die Herstellung von Sitzsystemen erfordert einiges an Energie. Um die
Energieflüsse im Produktions- und Verwaltungsbereich zu erfassen
und den -verbrauch zu optimieren, nutzt der Automobilzulieferer Isringhausen das IoT-basierte Gebäudemanagementsystem Emalytics.
Reduziert hat sich dabei nicht nur dieser Aufwand.

Neue Energiedatenerfassung in einer bestehenden Hauptverteilung (Bild: Phoenix Contact Deutschland GmbH)

Neue Energiedatenerfassung in einer bestehenden Hauptverteilung (Bild: Phoenix Contact Deutschland GmbH)

Bei der im lippischen Lemgo ansässigen Isringhausen GmbH & Co. KG handelt es sich um ein Unternehmen der Aunde Group, die mit 24.500 Mitarbeitern einer der weltweit größten Automobil- und Nutzfahrzeugzulieferer ist. Das Unternehmen Isringhausen ist spezialisiert auf die Entwicklung und Produktion innovativer Sitzsysteme und Technischer Federn. Die in 52 Werken und 20 Ländern gefertigten Produkte kommen überall auf der Welt in LKW, Transportern, Bussen und Offroad-Fahrzeugen zum Einsatz. Zu den Kunden zählen namhafte Hersteller der Automobil- und Nutzfahrzeug-Branche. Diese erhalten einen umfassenden Service von der Produktidee über ein exklusives Design und die Entwicklung bis zur Prototypen- und Serienproduktion.

 (Bild: Isringhausen GmbH & Co. KG)

(Bild: Isringhausen GmbH & Co. KG)

Vielfältige Anforderungen an die neue Lösung

Isringhausen verfügt über ein Integriertes Managementsystem (IMS), das neben dem Qualitätsmanagementsystem der Automobilindustrie (IATF16949), Umweltmanagementsystem (ISO14001) und Arbeitsschutzmanagementsystem (OHSAS18001) auch ein Energiemanagementsystem (ISO50001) beinhaltet. In diesem Zusammenhang sollen die Energieflüsse im Unternehmen erfasst werden, um eine Grundlage für die Umsetzung sowohl technischer ebenso wie strategischer und organisatorischer Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz zu schaffen. Auf der Suche nach einer passenden Lösung wurde der Automobilzulieferer bei Phoenix Contact fündig. Ralf Budde, EHS-Manager bei Isringhausen, forderte, dass sich die unterschiedlichen im Unternehmen verwendeten Übertragungsprotokolle einfach in das neue System integrieren lassen und eine einheitliche Signalverarbeitung erfolgt. Während die vorhandenen Lüftungsanlagen über BACnet IP kommunizieren, werden für die Heiz- und Klimatechnik der Bestands- und Neubauten LON IP, C-Bus und SNMP (Simple Network Management Protocol) genutzt. Verschiedene Verbrauchszähler sind wiederum über m-Bus, Modbus und S0-Impuls angeschlossen. Ferner sollten die Störmeldungen und Energieverbräuche der Stanzen, Pressen und Schweißanlagen sowie von deren Niederspannungsverteilern historisiert werden. Als weitere Anforderung nannte das Energieteam die Einbindung der sicherheitsrelevanten Anlagen – wie die USV, die Sicherheitsbeleuchtung und die Brandmeldeanlage – in ein ganzheitliches Störmeldesystem mit zentraler Weiterleitung der Fehlermitteilungen. Zudem waren die klimatischen Bedingungen im Produktions- und Verwaltungsbereich zu überwachen. Schließlich sollte eine Datenbasis für die Plausibilitätsprüfung von abrechnungsrelevanten Verbrauchsdaten wie Gesamtstrom-, Gesamtgas- und Gesamtwärmeverbrauch aufgebaut werden.

Unterstützung der unterschiedlichen Kommunikationsprotokolle

Mit dem IoT-basierten Gebäudemanagementsystem Emalytics lassen sich jetzt die Liegenschaften nachhaltig und wirtschaftlich betreiben. Durch die Integration von über 500 Datenpunkten erhält das Energieteam eine hohe Transparenz hinsichtlich der einzelnen Energieverbräuche. Die Auswertung der gespeicherten Werte zeigt Optimierungspotenziale auf, deren Realisierung für eine effiziente Funktionsweise der versorgungstechnischen Anlagen der Produktions- und Verwaltungsgebäude sorgt. Zu diesem Zweck sind in den Hallen IoT-basierte Steuerungen des Typs ILC 2050 BI verbaut, die die aufgenommenen Daten an Emalytics übertragen und die Kommunikation über alle relevanten Bussysteme sicherstellen. An die Steuerung lassen sich bis zu 63 I/O-Module anschließen – von digitalen und analogen Ein- und Ausgängen mit unterschiedlichen Kanalzahlen bis zu Funktionsklemmen für Dali, Pulszählung, m-Bus oder serielle Schnittstellen. Neben den genannten Protokollen unterstützt der ILC 2050 BI auch BACnet IP, BACnet MS/TP, KNX IP, Modbus und SNMP zur einfachen Einbindung der im Gebäude installierten Sensoren und Aktoren. Die Steuerung verfügt über einen Webserver, sodass Webseiten auf sie geladen werden können. Außerdem umfasst der ILC 2050 BI zwei logisch voneinander getrennte IP-Schnittstellen sowie einen Ethernet-Switch mit vier Ports. Durch die konfigurierbare Zuordnung der Ethernet-Ports zu den beiden IP-Schnittstellen und die Verwendung des Spanning-Tree-Protokolls können flexible Topologien wie Daisy Chain oder redundante Ringstrukturen im Backbone-Netzwerk und im lokalen Steuerungsnetz umgesetzt werden.

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Phoenix Contact Deutschland GmbH
www.phoenixcontact.com

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