Normgerechte Schutzmaßnahmenprüfung: Pflichtfach elektrische Sicherheit

Ortsveränderliche Betriebsmittel

Profitest MXTRA: Spezialist für alle Messaufgaben an ortsfesten elektrischen Anlagen (Bild: Gossen Metrawatt GmbH)
Profitest MXTRA: Spezialist für alle Messaufgaben an ortsfesten elektrischen Anlagen (Bild: Gossen Metrawatt GmbH)

Ortsveränderlich sind alle prinzipiell beweglichen Betriebsmittel, die per Stecker an die Stromversorgung angeschlossen werden. Schon für kleinere Büros kann die Liste der Prüflinge lang werden. Neben der IT im Serverschrank fallen sämtliche elektrischen Arbeitsmittel wie PCs und Peripheriegeräte, aber auch z.B. Steckerleisten unter die Prüfpflicht. Weitere Kandidaten sind Tisch- und Standleuchten, Ventilatoren und Heizlüfter. Die ortsveränderlichen Elektrogeräte werden zunächst inventarisiert und einer Sichtprüfung auf augenscheinliche Mängel wie beschädigte Kabel unterzogen. Mittels Erprobung wird anschließend das fehlerfreie Funktionieren von Bedienelementen, Kontrollleuchten und Schutzeinrichtungen getestet. Die folgenden Messungen zur Überprüfung des Schutzes gegen elektrischen Schlag ermitteln, ob die sicherheitstechnischen Grenzwerte des Prüflings eingehalten und die Messergebnisse für den jeweiligen Gerätetyp charakteristisch sind. Der für dieses Prüfspektrum ausgelegte Secutest Pro integriert Prüffunktionen zur Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen bei elektrischen Betriebsmitteln, medizinischen Geräten und Schweißgeräten gemäß DIN EN50678 (VDE0701), DIN EN50699 (VDE0702), IEC/EN62353 (VDE0751) und IEC/EN60974-4 (VDE0544-4). Dazu gehören die Prüfung des Schutzleiterwiderstands mit 200mA und 10A, die Isolationswiderstandsmessung und Messungen der unterschiedlichen Ableitströme. Außerdem ermöglicht ein Spannungsmesseingang die Überprüfung von Schutzkleinspannungen SELV und PELV sowie den Anschluss von Strommesssensoren zur Ableitstrommessung an fest installierten Geräten und der Ableitstrommessung über Adapter für den Anschluss von Drehstromgeräten. Zusätzlich können die Auslösezeit von Fehlerstrom-Schutzschaltern der Typen PRCD, SPE-PRCD, PRCD-S und PRCD-K gemessen, ein Funktionstest mit Ermittlung von U, I, P, S, LF, f sowie ein Leitungstest auf Durchgang, Kurzschluss und Polarität durchgeführt werden. Zudem verfügt der Sicherheitstester über einen Temperatureingang für einen Pt100/Pt1000 Sensor, einen USB-Port zum schnellen Datenexport an einen PC, zur Remotesteuerung oder zum Anschluss eines Protokoll- oder Barcodedruckers. Zwei weitere USB-Ports dienen dem Anschluss von Dateneingabegeräten, eines USB-Speichers zur Datensicherung, dem Datenexport im XML-Format oder zum Speichern von Prüfprotokollen im HTML-Format.

Rechtssichere Prüfdokumentation

Die abschließende Dokumentation ist als gesetzlich vorgeschriebene Leistung grundlegend für den rechts- und revisionssicheren Nachweis über die fristgemäß erfolgte Kontrolle der elektrischen Betriebsmittel und Anlagen. Die Pflicht zur Dokumentation ergibt sich aus den DGUV-Vorschriften 3 und 4, der Betriebssicherheitsverordnung §§ 3 und 14 sowie den die Schutzprüfungen betreffenden VDE-Normen. Im Dokument, das mindestens bis zur nächsten Wiederholungsprüfung zu archivieren ist, sollten der Gesamtzustand bewertet sowie die beanstandeten Mängel mit Empfehlungen zu ihrer Beseitigung verzeichnet sein. Neben Angaben zu Auftraggeber, beauftragtem Elektrofachbetrieb und den ausführenden Prüftechnikern sind der Anlass der Prüfung, die zu prüfenden Einrichtungen und Gerätschaften sowie die Prüfgrundlagen und die verwendeten Mess- und Prüfgeräte zu vermerken.

Integrales Prüfdatenmanagement

Um Prüfergebnisse und Messdaten verschiedener Messgeräte unkompliziert in einer Auswertung und Dokumentation zusammenzufassen, hat Gossen Metrawatt viele seiner Geräteserien für das Datenmanagement mit Izytroniq gerüstet. Mit der Prüfsoftware lässt sich die gesamte elektrische Infrastruktur mit allen Prüfbereichen und Messpunkten als digitaler Zwilling abbilden. Die Software ermöglicht den Aufbau geregelter Prüfstrukturen über den ganzen Lebenszyklus einer elektrischen Anlage. Zudem erkennt und verwaltet sie die angeschlossenen Prüfgeräte, um deren Funktionsumfang durch Implementierung zusätzlicher Objektarten und neuartiger Prüffunktionen erweitern zu können. Per Knopfdruck lassen sich Messwerte von einem Gerät über Bluetooth- und USB-Schnittstellen einlesen und mit Messresultaten anderer Geräte verknüpfen. Der Barcode-Generator ermöglicht die eindeutige Kennzeichnung aller geprüften Betriebsmittel. Anhand der angebrachten Barcodes können die Prüflinge bei Wiederholungsprüfungen per Scanner identifiziert und eingelesen werden, um die Messergebnisse schnell und irrtumssicher zuzuordnen. Für ein konfliktfreies Datenmanagement werden jedem Datensatz ein Unique Identifier (GUID) zugewiesen und die Datensätze mit Statuskennung und Zeitstempel geflaggt.

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