Effiziente Planung von Smart Homes

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Nachdem Bauherren den ersten Entwurf für den Neubau vorgelegt bekommen, sollten sie sich bestenfalls umgehend Gedanken über die hausinterne Elektroinstallation machen. Inmitten dieser innovativen Revolution dürfen zukünftige Bewohnerinnen und Bewohner nicht die Bedeutung einer effektiven vorherigen Planung übersehen, denn ohne sie kann selbst das modernste Smart Home in Chaos und Frustration enden – egal ob schon während des Bauprozesses oder erst später im Alltagsgebrauch. Hier kommt der Fachbereich des Gebäude-System-Designs ins Spiel. Besonders bei komplexeren Arrangements empfiehlt es sich, auf die Expertise von Fachleuten zurückzugreifen, um eine reibungslose Integration aller Technologien zu gewährleisten.

Klare Vorbereitung sorgt für Übersicht

"In einer Zeit, in der Technologien das Leben auf vielfältige Weise beeinflussen, liegt der wahre Luxus nicht nur im Einbau eines Smart Homes, sondern besonders in einer gut durchdachten Planung und einer reibungslosen Integration der verschiedenen Facetten."
- Carsten Müller ist Geschäftsführer der GST Müller GmbH & Co. KG und ausgebildeter Gebäude-System-Designer
„In einer Zeit, in der Technologien das Leben auf vielfältige Weise beeinflussen, liegt der wahre Luxus nicht nur im Einbau eines Smart Homes, sondern besonders in einer gut durchdachten Planung und einer reibungslosen Integration der verschiedenen Facetten.“ – Carsten Müller ist Geschäftsführer der GST Müller GmbH & Co. KG und ausgebildeter Gebäude-System-DesignerBild: GST Müller GmbH & Co. KG

Durch die minutiöse Erstellung eines genauen Plans für die Installation und den Einbau aller Elektrokomponenten entsteht eine allumfassende Übersicht, die allen Beteiligten als Leitfaden dient. Von der kleinsten Lampe über die Anzahl der Steckdosen bis zur oft vernachlässigten Verkabelung in den Wänden – all diese Details finden in einer solchen Dokumentation gemäß den Vorgaben der DIN 18015 ihre Aufzeichnung. In Bezug auf Smart-Home-Anwendungen erweist sich meist die eigene Vorstellungskraft als Grenze der Möglichkeiten. Ob als Einbruchsschutz, zur Steigerung der Bequemlichkeit im Alltag oder auch als Unterstützung im hohen Alter: Bei diesen Systemen existiert eine Vielfalt von Potenzialen. Insbesondere bei Neubauten sehen sich immer mehr Menschen dazu veranlasst, die zukünftigen Wohnungen und Häuser mit einer Fülle von Technologielösungen auszustatten. Noch bevor der erste Elektriker jedoch den Rohbau betritt oder der Heizungsbauer sich überhaupt Gedanken über ein passendes Modell gemacht hat, benötigt es dringend eine gewerkübergreifende Planung, an der sich alle Parteien bei der Installation orientieren können. Schon in dieser Phase erweist es sich zudem als ratsam, die Wünsche der Kunden in Bezug auf den Datenschutz zu integrieren, um z.B. sensible Informationen für Angreifer unzugänglicher zu machen.

Viele Köche verderben den Brei

Dabei hält eine derartige Dokumentation nicht nur fest, wo genau Auftraggeber ein bestimmtes Beleuchtungselement einbauen möchten oder wie z.B. die entsprechende Verkabelung in den einzelnen Räumen verläuft. Jedes einzelne Objekt erhält eine unverkennbare Betriebsmittelkennzeichnung mit einer dazugehörigen Nummer. Damit erhalten alle Gewerke einen gemeinsamen Arbeitsüberblick. So lassen sich Verwechslungen oder Missverständnisse zwischen Auftraggeber, den Gebäude-System-Designern oder den ausführenden Handwerksbetrieben im folgenden Entwicklungs- oder auch Bauprozess von vorneherein besser vermeiden. Ebenso erleichtert ein detaillierter Überblick über den Verlauf jedes einzelnen Kabels innerhalb der neuen Räumlichkeiten nicht nur die Bauphase, sondern ermöglicht außerdem künftige Anpassungen ohne unnötigen Aufwand. Schlussendlich liegt der Schlüssel für den Erfolg der finalen Gebäudeautomation jedoch nicht nur in der Auswahl der richtigen Technologie, sondern vor allem in ihrer nahtlosen Integration.

Saubere Dokumentation im Fokus

Immer wieder kommt es zu dem Umstand, dass Unternehmen oder Handwerksbetriebe einzelne Anwendungen in das System integrieren, die letztendlich nicht symbiotisch miteinander zusammenarbeiten. Insbesondere dann, wenn Heizungsmonteure, Elektriker oder andere Gewerke klassischerweise nur ihren eigenen Arbeitsbereich im Blick behalten. Dies führt mitunter schnell dazu, dass spätestens am Ende der Bauphase Probleme bei der Vernetzung der einzelnen Elemente entstehen. Nicht alle Geräte lassen sich problemlos und herstellerübergreifend miteinander verbinden oder eignen sich überhaupt für eine Integration in ein Smart Home. Durch eine unzureichende Dokumentation bei der Elektroinstallation verschärft sich dieses Problem häufig noch. Ohne den schriftlichen Nachweis fehlt der notwendige Leitfaden für mögliche Korrekturen und Anpassungen. Nur damit können hinzugezogene Experten jedoch ein klares Verständnis für die bestehende Kabelführung und verbauten Technologien erhalten, um sich der Problemlösung anzunehmen. Ansonsten entwickelt sich dies schnell zu einer recht kostspieligen Angelegenheit für die Anwenderinnen und Anwender.

Zukünftige Entwicklungen

In einer Zeit, in der Technologien das Leben auf vielfältige Weise beeinflussen, liegt der wahre Luxus nicht nur im Einbau und dem Besitz eines Smart Homes, sondern besonders in einer gut durchdachten Planung und einer reibungslosen Integration der verschiedenen Facetten. Wer von Anfang an auf eine organisierte und entsprechend vorbereitete Installation der einzelnen Smart-Home-Anwendungen setzt, muss im Verlauf nicht mit unerwünschten Überraschungen oder auch hohen Nachbesserungskosten rechnen. Bei der Übergabe des fertigen Projekts inklusive der entsprechenden Dokumentation zeigt sich schnell der Wert einer genauen Vorbereitung. Solch ein Investment in eine saubere Konzeption der Gebäudeautomation bietet nicht nur Bequemlichkeit in der späteren Nutzung, sondern kann zudem zu einer Steigerung des bestehenden Immobilienwerts beitragen. Zweifellos liegt die Zukunft des Wohnens in einer digitalen Transformation der eigenen vier Wände.

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