Überspannungsschutzkonzept

Der innere Blitzschutz besteht aus Blitzschutzpotentialausgleich und Überspannungsschutz und kann in zwei Stufen installiert werden. Diese bestehen aus dem Basisschutz und dem Endgeräteschutz. In den meisten Wohnbauten befindet sich der Zugang der Energie- sowie der Medienversorgung im Keller. An dieser Stelle kann ohne großen Installationsaufwand der Basisschutz installiert werden. So ist es möglich, einen Kombi-Ableiter im Anschlussraum des Zählerschrankes auf das 40mm-Sammelschienensystem aufzurasten, eine zusätzliche Verdrahtung entfällt. Durch den niedrigen Schutzpegel sowie die modernste Funkenstreckentechnologie ermöglicht dieser Ableiter im nahen Umfeld bereits den Endgeräteschutz. In allen weiter entfernten Unterverteilungen werden weiter Überspannungsschutzgeräte verbaut. Für die Kommunikationsanschlüsse Internet und Fernsehen eignen sich besonders die Dehnbox und das Dehngate. Mit der Dehnbox wird die Zweidrahtanbindung für DSL und Telefonie geschützt. Dehngate schützt die koaxialen Leitungen für Kabel-TV und Breitbandverbindung. Beide Geräte lassen sich einfach in Versorgungsleitungen zwischenschalten. Mit der Schutzbeschaltung aller in das Gebäude führenden Leitungen ist der Basisschutz abgeschlossen.

Endgeräteschutz

Um besonders empfindliche Endgeräte zu schützen, ist ein weiterer Schutzbaustein erforderlich. Dies trifft besonders auf Geräte zu, die dem Datenaustausch oder der Gebäudekommunikation dienen. In Gebäuden, in denen die Steuerung von Heizung, Lüftung, Klimatisierung und der Sicherheitstechnik über ein Bussystem wie Smart Home oder Smart Building erfolgt, ist Schutz vor Überspannung besonders wichtig. Ein Ausfall der Buskomponenten würde den Totalverlust über die Gebäudesteuerung bedeuten. Für EIB-KNX-Bussysteme eignet sich hier besonders der Bustector. Dieser Schutzbaustein lässt sich einfach in den Klemmschacht der Buskomponenten einstecken. Für Anwendungsbereiche wie TV und PC gibt es speziell angepasste Schutzgeräte in verschiedenen Ausführungen, z.B. als Steckdosen oder Steckdosenleisten. Diese finden meist in Wohn- und Bürobereichen Anwendung. Sie werden in die Steckdose eingesetzt und das zu schützende Gerät daran angeschlossen. Die Kombigeräte sind in der Lage, die Energieseite sowie die Datenseite gleichzeitig zu schützen. Datennetze werden am HUB oder Switch sowie am Endgerät geschützt.

Fazit

Mit der Zunahme an sensiblen elektronischen Geräten sowie der rasch voranschreitenden Steuerbarkeit von Wohngebäuden über Smart Home oder Smart Building ist ein koordinierter Überspannungsschutz von elementarer Wichtigkeit. Vor der Verwendung von offensichtlichen Billigprodukten muss dringend abgeraten werden. Häufig erfüllen die Geräte nicht die strengen VDE-Richtlinien und erreichen damit auch nicht das gewünschte Schutzziel. Mit überschaubarem finanziellen und technischen Aufwand ist ein wirkungsvoller Schutz bei Blitz und Überspannung möglich. Mit der Fachberatung des Elektrohandwerks und hochwertigen Schutzgeräten ist dies leicht zu erreichen.