Bluetooth Networked Lighting Control

Bild: Bluetooth SIG, Inc. Headquarters

Lichtsteuerungssysteme haben drei große Vorteile. Zum einen versprechen sie signifikante Energieeinsparungen: Lichtsteuerungssysteme ermöglichen eine detaillierte Planung sowie Bedarfsanpassung und verfügen über intelligente Sensoren zur Überwachung der Belegung sowie des Tageslichts und passen die Lichtnutzung in Echtzeit an. Das führt zu einem effizienteren Energieverbrauch. Außerdem wird das Nutzererlebnis verbessert: Die Qualität des Lichts ist entscheidend für das Wohlbefinden und die Produktivität der Nutzer. Einfache Beleuchtungssysteme können nicht die Energieeffizienz steigern, ohne das Wohlbefinden der Nutzer zu beeinträchtigen. Lichtsteuerungssysteme passen die Beleuchtungsstärke und die persönliche Steuerung an die jeweilige Aufgabe an und erzielen so ein Gleichgewicht zwischen Energieeinsparung und Komfort für die Nutzer. Und letztendlich wird auch der Gebäudebetrieb verbessert: Leuchten können Leistungsdaten bereitstellen, die zu einer besseren Abstimmung des Systems beitragen, sowie kritische Zustandsdaten, die eine vorausschauende Wartung ermöglichen. In das Lichtsteuerungssystem integrierte Sensoren für Belegung, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftqualität tragen zu einem effizienteren Betrieb anderer Gebäudesysteme bei, einschließlich HLK sowie Sicherheit.

Standardisierung der drahtlosen Beleuchtungssteuerung

In der Beleuchtungsindustrie haben drahtlose Steuerungslösungen bereits vor über zehn Jahren das Interesse des Marktes geweckt. Denn sie bieten das Potenzial für größere Designflexibilität, niedrigere Implementierungskosten und mehr Erweiterungsmöglichkeiten. Das Fehlen eines drahtlosen Standards verzögerte jedoch die Einführung. Eine Technologie, der sich Beleuchtungsunternehmen auf dem Weg zur Standardisierung zugewandt haben, ist Bluetooth.

Standardisierung bedeutet hierbei auch Interoperabilität zwischen Produkten verschiedener Hersteller. Darüber hinaus trägt Standardisierung dazu bei, die Entwicklungskosten zu senken, die Gesamtgröße des Marktes zu erweitern und Innovationen zu fördern. Um globale Interoperabilität zu gewährleisten, ist eine Standardisierung auf allen drei Ebenen einer drahtlosen Beleuchtungssteuerungslösung notwendig: der Funkschicht, der Kommunikationsschicht und der Geräteebene. Die Funkschicht ist die Basisschicht und definiert, wie Schalter, Leuchten und andere Geräte für Beleuchtungssteuerung Daten über Funkfrequenzen übertragen. Die Kommunikationsschicht in der Mitte legt fest, wie diese Geräte über Funk miteinander kommunizieren. An der Spitze steht die Geräteschicht. Sie definiert die Rollen und Verantwortlichkeiten der Geräte in einem Beleuchtungssteuerungsnetz.

Bluetooth Networked Lighting Control

Ohne einen drahtlosen Standard, der die Funktionalität auf der Geräteebene definiert, gibt es keine vollständige Standardisierung. Dies schränkt die weltweite Verbreitung ein und verhindert, dass der Markt sein volles Potenzial ausschöpft. Bluetooth Networked Lighting Control (NLC) ist ein umfassendes Protokoll für die drahtlose Beleuchtungssteuerung. Es wurde speziell für die Anforderungen im Hinblick auf Umfang, Zuverlässigkeit und Sicherheit in kommerziellen Umgebungen entwickelt. Durch die Standardisierung von der Funk- bis zur Geräteebene ermöglicht Bluetooth NLC Interoperabilität zwischen verschiedenen Anbietern und eine breitere Akzeptanz der drahtlosen Beleuchtungssteuerung.

Vorteile für Anbieter

Studien schätzen, dass im Jahr 2023 mehr als fünf Milliarden Bluetooth-fähige Geräte ausgeliefert werden. Daher profitieren Bluetooth-NLC-Entwickler u.a. von der weiten Verbreitung der Bluetooth-Technologie. Die steigende Lieferantenvielfalt führt zu einer attraktiveren Preisgestaltung für Komponenten, wodurch die Gesamtproduktkosten sinken. Darüber hinaus entfällt durch die Einführung eines standardisierten Ansatzes für die drahtlose Kommunikation in Beleuchtungssteuerungssystemen die Notwendigkeit, proprietäre Technologien zu entwickeln und zu pflegen. Der Bluetooth-Funk, der in Beleuchtungssteuerungsgeräte eingebettet ist, lässt sich außerdem für die Implementierung weiterer Gebäudedienste einsetzen. Dazu gehören etwa Innenraumnavigation, Raumnutzung und Anlagenverfolgung. Durch diese Weiterentwicklung von einer Ein-Funktions-Lösung hin zu einer Plattform für datengesteuerte, intelligente Gebäudedienste können Hersteller neue Einnahmequellen erschließen.

Interoperabilität und Skalierbarkeit

Bluetooth NLC definiert den Betrieb auf der Funk-, Kommunikations- und Geräteebene. Die drahtlose Beleuchtungssteuerungslösung etabliert einen globalen Funkstandard, der Käufer und Installateure von der Herstellerbindung befreit. So erhalten sie die Gewissheit, dass Beleuchtungskomponenten verschiedener Hersteller nahtlos miteinander funktionieren. Dank der Bluetooth-Technologie, die in Smartphones und Tablets enthalten ist, können Installateure außerdem einfache, benutzerfreundliche Apps verwenden, die direkt mit Netzwerkknoten kommunizieren. Dadurch sind keine spezifischen technischen Fachkenntnisse oder Internet- sowie Cloud-Plattformen zur Unterstützung von Installation und Betrieb des Systems erforderlich. Darüber hinaus erleichtert eine Funktion zur Fernbereitstellung, neue Geräte hinzuzufügen oder vorhandene Geräte zu warten und zu ändern. Ein Beleuchtungssteuerungssystem sollte sich außerdem einfach skalieren lassen, sowohl in Bezug auf die Funktionalität als auch auf die Größe, wenn sich Räume und Anordnungen verändern und weiterentwickeln. Bluetooth NLC verfügt über eine dezentrale Architektur, welche die Steuerung an alle Endgeräte verteilt. So werden zentrale Steuerungen überflüssig und Beleuchtungssysteme lassen sich leichter rekonfigurieren. Dank dieser dezentralen Steuerungsarchitektur können Systeme einfach erweitert oder verkleinert werden, um sich verändernden geschäftlichen Anforderungen und Bedürfnissen der Nutzer anzupassen.

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