Dezentrale Einzelraumbelüftung für gutes Klima

Dezentrale Einzelraumbelüftung für gutes Klima

Lüften ohne hohe Kosten

Zentrale Lüftungslösungen haben ein Problem: Die eingesaugte Außenluft muss einen langen Weg durch verzweigte Kanäle und Schächte zurücklegen. Diese sind teuer in der Anschaffung und treiben die Betriebskosten in die Höhe. Denn trotz Filter können sich Partikel ansammeln, die den Luftwiderstand im Lüftungskanal erhöhen. Dann bleibt nur die Motorleistung zu erhöhen. Anders bei dezentralen, direkt in die Wand gesetzten Lüftungsgeräten, die komplett ohne Leitungssystem auskommen. Die Luft kann ohne signifikanten Widerstand direkt in den Zielraum gelangen.

Dank der dezentralen Struktur lässt sich für jeden Raum und jede Wohnung eine separate Idealkonfiguration für Luft- und Abluftregulation gewährleisten, was unnötige Betriebsspitzen verhindert. (Bild: Lunos Lüftungstechnik GmbH)

Dank der dezentralen Struktur lässt sich für jeden Raum und jede Wohnung eine separate Idealkonfiguration für Luft- und Abluftregulation gewährleisten, was unnötige Betriebsspitzen verhindert. (Bild: Lunos Lüftungstechnik GmbH)

Bei jedem Bauprojekt stehen Planer vor der Entscheidung, ob die Raumbelüftung über eine zentrale oder eine dezentrale Lösung erfolgen soll. Dabei spielen die Anschaffungs- und Betriebskosten eine maßgebliche Rolle. Daneben sollen die Lüftungssysteme insbesondere in dicht bebauten Gebieten sehr gute Filterleistungen und Schallschutzwerte aufweisen, ohne dass die Betriebseffizienz darunter leidet. „Während ein zentrales Belüftungssystem aufgrund der starken Volumenströme insbesondere bei großen, durchgehenden Wohnflächen Vorteile bringt, kann es allein wegen seiner starren und aufwendigen Bauweise einen negativen Effekt auf die Energieeffizienz und die Betriebskosten haben“, berichtet Michael Merscher, Technischer Leiter und Teil der Geschäftsleitung bei Lunos Lüftunstechnik. „Es müssen Leitungen und Schächte in Wand, Decke und Boden gelegt werden, durch die die Luft ihren Weg in die einzelnen Räume finden soll. Auf diese Weise geht möglicher Wohnraum verloren und die Geschosshöhe wird vergrößert, wodurch der Bauaufwand wächst.“ Zudem bedeuten längere Wege mehr Widerstand für die Luft, was durch stärkere Laufzeiten des Motors kompensiert werden muss. Dies erhöht die Leistungsaufnahme und resultiert in steigenden Betriebskosten. Werden hingegen dezentrale Lüftungssysteme verbaut, gelangt die Luft auf kürzestem Weg ohne nennenswerten Widerstand in den vorgesehenen Raum, da sie direkt über die Außenwand in den Raum gelangt und nicht erst Leitungen mit Gefälle passieren muss. Durch die einfache Bauweise via Kernbohrung wird kaum Platz in der Bausubstanz benötigt, sodass sich Gebäude geschossweise kleiner ausführen lassen, das wiederum ermöglicht Einsparungen bei Material und Kosten. So kann von etwa 60 Prozent weniger Aufwandsvolumen bei der Anschaffung und Installation ausgegangen werden.

Der passende Mix

Um minimale Betriebskosten bei gleichzeitig hoher Belüftungsqualität solcher dezentralen Einheiten zu gewährleisten, setzt Lunos auf einen effizienten Materialmix und leistungsstarke Komponenten. Die neueste Entwicklung e²60 ermöglicht so 60m³/h Volumenstrom, die bei höchster Volumenstromkonstanz auch bei Wind zu- oder ab gelüftet werden können. Der Wirkungsgrad der Geräte beträgt über 90 Prozent und ist nach der neuesten europäischen Norm EN 13141-8 gemessen. Die Leistungsaufnahme inklusive aller Betriebssysteme wie Steuerungen und Netzteile beträgt lediglich 0,09W/m³/h.

Neueste Fertigungsverfahren ermöglichen eine Verkleinerung essenzieller Bauteile, wodurch noch mehr Effizienz etwa in Form von Spezialfiltern und Schallschutzblenden im gesamten System untergerbacht werden kann. (Bild: Lunos Lüftungstechnik GmbH)

Neueste Fertigungsverfahren ermöglichen eine Verkleinerung essenzieller Bauteile, wodurch noch mehr Effizienz etwa in Form von Spezialfiltern und Schallschutzblenden im gesamten System untergerbacht werden kann. (Bild: Lunos Lüftungstechnik GmbH)

Flexibilität reduziert Kosten

Ein großer Nachteil einer klassischen zentralen Belüftung liegt in der häufig bauwerkszentralen Ausführung. Das bedeutet, dass an eine Lüftung mehrere Wohnungen angeschlossen sind und die Betriebskosten auf alle Parteien umgelegt werden. „Was aber, wenn die Lüftung gar nicht ganzjährig genutzt oder benötigt wird, weil einige Nutzer regelmäßig die Fenster öffnen oder längere Zeiten abwesend sind? Diese Nutzer würden benachteiligt, da sie Kosten tragen müssen, die sie gar nicht verursacht haben“, erläutert Merscher. Mit einer dezentralen Variante wie dem e²60 hingegen können Geräte teilweise oder ganz abgeschaltet werden, sodass keine unnötigen Betriebskosten entstehen. Zudem ermöglicht die dezentrale Struktur den Einsatz eines auf jeden Raum zugeschnittenen Lüftungssystems: z.B. kann in Schlafzimmern eine Einheit ohne Wärmerückgewinnung installiert werden. So lässt sich für jeden Raum eine separate Idealkonfiguration für Luft- und Abluftregulation gewährleisten, was unnötige Betriebsspitzen verhindert. Im Fall der Zentrallüftung muss dies immer über den Hauptvolumenstrom und eine entsprechende Anpassung der gesamten Motorleistung umgesetzt werden. Die Flexibilität der dezentralen Systeme gewährleistet, dass sie nach den Bedürfnissen der Nutzer geplant und ausgeführt werden können. Dies wirkt sich auch positiv auf die gesamte Ab- und Zuluft-Effizienz aus. „Wird z.B. in einem Badezimmer über eine zentrale Lüftungsanlage 24 Stunden mit 90 Prozent Wärmerückgewinnung in großer Menge Luft abgesaugt, bedeutet dies einen häufig unnötigen Dauerbetrieb“, so Merscher. „Bei einem dezentralen Konzept kann dort hingegen eine Abluftanlage ohne Rückgewinnung und Dauerbetrieb installiert werden.“ Der Ablüfter wird dann etwa mittels Lichtkopplung oder Bewegungssensor aktiviert und fördert lediglich die notwendige Menge Luft für diesen Raum. Allein dadurch ist der Energieverbrauch des Raums geringer als bei einer zentralen Lösung im Dauereinsatz. Ebenso können in kleinen Räumen Geräte mit niedrigeren und in größeren Systeme mit entsprechend höheren Volumenströmen eingesetzt werden.

Schallschutz trotz Außenwandeinsatz

Um im Raum die optimale Behaglichkeit zu gewährleisten, ohne die Luft ungünstig hinein zu blasen, kann insbesondere beim e²60 zwischen unterschiedlichen Luftführungen gewählt werden. So gibt es Blenden mit umschließendem Auslass, also mit einer indirekten Führung an der Wand, oder solche mit Öffnungen in eine bestimmte, einstellbare Richtung. Auf diese Weise kann die einströmende Luft z.B. zuerst zur Decke gelangen, um so eine angenehmere Verteilung zu ermöglichen. Dabei sorgen Ventilatoren für reduzierte Eigengeräusche und Schallschutzblenden dämpfen einströmende Außengeräusche auf ein nicht hörbares Niveau. Die Rotorblattgeometrie und der Antriebsmotor mit Wärmespeicher selbst sind auf den e²60 abgestimmt. Die Volumenstromregulierung lässt sich u.a. via Schalter oder Taster, Zeitschaltung oder berührungsloser Gestensteuerung umsetzen. Automatische Raumtemperatur- und Raumfeuchteregler in allen Steuerungen ermöglichen einen vollautomatischen Modus. Auch die Filterung der Luft bildet ein zentrales Element in Bezug auf die Raumluftqualität. „Zwar bieten zentrale Lüftungen mehr Platz für Filter bzw. eine größere Filterfläche, doch selbst diese lassen einen kleinen Teil der Partikel durch, die sich in den Rohrleitungen mit der Zeit ablagern“, erläutert Merscher. „Um Kontaminationen vorzubeugen oder zu entfernen, müssen sie dann regelmäßig und fachmännisch gereinigt werden, was zu signifikanten Reinigungskosten führen kann.“ Dezentrale Lüftungen bieten aufgrund ihrer Konstruktionsweise zwar weniger Platz für Filter, jedoch nutzt Lunos hier besonders effiziente Varianten. Trotz kompakter Ausführung liefern diese gute Ergebnisse, ohne selbst zu viel Widerstand für den Volumenstrom zu generieren. Dabei lässt sich bei den Geräten flexibel der passende Einsatz für Wohnlage und Raum wählen. „Die Reinigung erfolgt dabei schnell und völlig ohne Werkzeug, wobei es ein kleiner Stecker mit 12V Sicherheitskleinspannung jedem Nutzer erlaubt, alles selbst durchzuführen. Auf eine teure Reinigung vom Fachmann kann verzichtet werden“, so Merscher abschließend.

www.lunos.de

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Pollmann
Bild: Pollmann
Smarte Planung und durchgängige Automation

Smarte Planung und durchgängige Automation

Das jüngste Werk der Firma
Pollmann, Hersteller von Schiebedach-Kinematiken und elektromechanischen Türschlossern, steht im österreichischen Vitis und wurde mit einem digitalen Zwilling virtuell geplant. Mit den wichtigsten zu erwartenden Kennzahlen gefüttert, konnten Planer und Errichter zusammen mit dem Bauherrn die realen Abläufe im 3D-Modell durchspielen, im Vorfeld optimieren und mit PC-based Control von Beckhoff durchgängig umsetzen. Das Ergebnis ist eine intelligente Vernetzung von Maschinen- und Industriebau.

Bild: E1 Energiemanagement
Bild: E1 Energiemanagement
Energieeinsparung überwachen und visualisieren

Energieeinsparung überwachen und visualisieren

Automatisierungstechnik von ABB spielt eine wichtige Rolle im Energiespar-Contracting-Projekt von E1 Energiemanagement an der Polizeiakademie Niedersachsen in Oldenburg. AC500-Steuerungen des Herstellers haben hier eine zentrale Funktion bei der Regelung und Steuerung der Gesamtanlage, während die Betriebsdatenmanagement-Software Zenon für die Überwachung und Visualisierung zuständig ist.

Bild: Regiolux GmbH
Bild: Regiolux GmbH
Lichtlösungen für hohe Hygieneansprüche

Lichtlösungen für hohe Hygieneansprüche

Die Alphaomega Labor GbR in Leipzig gehört zu den Einrichtungen, bei denen die Auswertungen von PCR-Tests in der Corona-Pandemie eine Rolle gespielt haben. Daneben bietet das Unternehmen ein breites Spektrum der Labordiagnostik sowie ein umfassendes Hygienemanagement an. Gutes Sehen ist für die Arbeit im Labor sehr wichtig. Als 2019 ein zweistöckiger Neubau bezogen wurde, erhielten die Räume daher ein maßgeschneidertes Beleuchtungskonzept und moderne Lichtlösungen von Regiolux.

Bild: DOGAWIST Investment GmbH
Bild: DOGAWIST Investment GmbH
Vom klassischen Büro zum modernen Ensemble

Vom klassischen Büro zum modernen Ensemble

Im Kölner Quartier Butzweilerhof belegt seit Sommer 2022 die Lise GmbH mit über 80 Mitarbeitenden rund 1.250m² des neuen und modern gestalteten Bürokomplexes Kite. Der Name des dreiteiligen Baus steht für Aufwind – was nicht nur im übertragenen Sinn ein gutes Omen für die im Gebäude ansässigen Unternehmen sein soll, sondern auch Bezug nimmt auf das ehemals an dieser Stelle gelegene Flughafengelände. Das KNX-Bedienpanel Controlpro und die Youvi App von Peaknx erleichtern dabei den Arbeitsalltag.

Bild: CES-Gruppe
Bild: CES-Gruppe
Schlüsselmanagement für Kommunen

Schlüsselmanagement für Kommunen

Kommunale Liegenschaften werden von verschiedenen Personen zu unterschiedlichen Zeiten betreten. Bereiche mit Publikumsverkehr und nicht öffentliche Bereiche müssen zuverlässig voneinander getrennt sein. Meist sind die Gebäude über die gesamte Kommune verteilt und je nach Alter sind unterschiedliche Schließsysteme im Einsatz. Rein mechanische Schließsysteme haben hier z.B. den Nachteil, dass Teile der Schließanlage ausgetauscht werden müssen, wenn ein übergeordneter Schlüssel verloren geht. Ein intelligentes Zutrittssystem mit passendem Schlüsselmanagement bietet hierfür viele Vorteile.

Bild: Fränkische Rohrwerke
Bild: Fränkische Rohrwerke
KWL-Komplettsystem

KWL-Komplettsystem

Profi-Air heißt das Komplettsystem von Fränkische für die kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL). Alle Komponenten des Systems sind aufeinander abgestimmt, beanspruchen nur wenig Platz und verschwinden fast vollständig hinter Wänden oder in Decken. Dank zahlreicher Komponenten bleiben Nutzer flexibel und können das System bei Bedarf an ihre Vorstellungen anpassen.

Bild: Hager Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG
Bild: Hager Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG
Passende Ladelösungen für E-Fahrzeuge

Passende Ladelösungen für E-Fahrzeuge

Mit den Wallboxen der Witty-Produktfamilie hat das Unternehmen Hager für verschiedene Anforderungen Lösungen im Portfolio. Alle Ladestationen zeichnen sich durch eine einfache Montage und Bedienfreundlichkeit aus. Sie sind auf ihre jeweiligen Einsatzzwecke abgestimmt, sodass Elektrohandwerker und
Planer ihren Kunden immer eine passende Lösung anbieten können. Dazu gehören auch PV-optimierte
Anwendungen sowie Produkte für den halböffentlichen Raum. Auch an das passende Zubehör ist gedacht.