Steuerung über intelligente Messsysteme

Systemaufbau 
stufenloses Steuern
Systemaufbau stufenloses SteuernBild: Theben AG

Grundlage dafür ist eine Änderung im §9 EEG. Die Norm sieht vor, dass die „Betreiber von Anlagen und KWK-Anlagen mit einer installierten Leistung von mehr als 25kW und die Betreiber von Anlagen, die hinter einem Netzanschluss mit mindestens einer steuerbaren Verbrauchseinrichtung nach § 14a des Energiewirtschaftsgesetzes betrieben werden, sicherstellen, dass bei ihren Anlagen und KWK-Anlagen spätestens zusammen mit dem intelligenten Messsystem technische Einrichtungen eingebaut werden, die notwendig sind, damit über ein Smart-Meter-Gateway […] Netzbetreiber oder andere Berechtigte jederzeit […] die Ist-Einspeisung abrufen können und die Einspeiseleistung stufenweise oder, sobald die technische Möglichkeit besteht, stufenlos ferngesteuert regeln können.“

Steuerung über das Smart-Meter-Gateway wird Pflicht

Smart Meter Gateway Conexa mit 
aufsteck-barem Mehrwertmodul
Smart Meter Gateway Conexa mit aufsteck-barem MehrwertmodulBild: Theben AG

Übersetzt bedeutet dies, dass jeder neue 14a-Kunde (also alle Käufer eines E-Autos oder einer Wärmepumpe) mit dem Einbau des intelligenten Messsystems die Herstellung der Steuerbarkeit verlangen müssen. Ein intelligentes Messsystem wiederrum ist Pflicht für den 14a-Tarif, den der Anschlussnehmer nach derzeitigem Diskussionsstand bei der Neuinbetriebnahme einer steuerbaren Verbrauchseinrichtung abschließen muss. Die Herstellung der Steuerbarkeit über das intelligente Messsystem kann gemäß §34 MsbG von Anlagenbetreibern und anderen Marktteilnehmern ab 2025 vom Messtellenbetreiber verlangt werden. Im Ergebnis heißt dies, dass ab 2025 eine skalierfähige technische Lösung vorhanden sein muss.

Theben ergänzt dafür sein Smart Meter Gateway Conexa um eine FNN-konforme Steuerbox (mit Relaiskontakten bzw. digitaler Schnittstelle über EEBus) oder ein Mehrwertmodul (mit EEBus). Beide Lösungen erfüllen alle Anforderungen der netzdienlichen und marktorientierten Steuerung. Insbesondere ist im Fall der Steuerbox mit digitaler Schnittstelle oder dem Mehrwertmodul auch die verlangte stufenlose Steuerung bereits Bestandteil der Lösung. Gleichzeitig bedeutet diese Lösung neue Anforderungen an den Letztverbraucher und seine Gebäudeautomation. Ein Home Energy Management System (HEMS) wird für Prosumer/Flexsumer-Anlagen notwendig, um die Steuersignale umzusetzen. Sie stellen einen wichtigen neuen Eingangsparameter dar, den das HEMS bei der Optimierung berücksichtigen muss. Gleichzeitig muss die Anbindung möglichst vieler Anlagen an das HEMS gelingen, um über möglichst viele Optionen bei der Optimierung zu verfügen. Eine Aufgabe, die bei den bis 2030 angestrebten 15 Millionen Elektrofahrzeugen und sechs Millionen Wärmepumpen künftig zu einem Standardfall werden wird.

FNN-Steuerbox mit Relaiskontakten oder digitaler Schnittstelle
FNN-Steuerbox mit Relaiskontakten oder digitaler Schnittstelle Bild: Theben AG

Live-Demo zum stufenlosen Steuern

Die Umsetzung des stufenlosen Steuerns mittels der Übergabe einer Sollwertvorgabe über EEBus in ein HEMS konnte den Besuchern des Smart Metering Summits – einer Veranstaltung von Hager, Lackmann und Theben Smart Energy – bereits live vor Ort gezeigt werden. Dabei wurden die Ladevorgänge unterschiedlicher Fahrzeuge über das Advalju Frontend, welches einen aEMT beinhaltet, geregelt. So ist bereits jetzt eine stufenlose Regelung von Wallboxen und eine Begrenzung im Sinne des 14a-Konzepts möglich. Der Use Case der Steuerung lässt sich mit jedem Protokoll über Ethernet umsetzen. So kann nicht nur bei Wallboxen oder Wärmepumpen der Bezug begrenzt werden, sondern auch die Einspeisung von Strom geregelt und kontrolliert werden. Dies wird durch die Bidirektionalität ermöglicht, die nicht nur eine Anlagensteuerung zulässt, sondern auch das Auslesen und Auswerten der Anlagedaten im Backend.

Unterstützung gewünscht?

Die Advalju, eine gemeinsame Tochter von Theben Smart Energy und Heinz Lackmann, unterstützt Messstellenbetreiber, Dienstleister, Start-Ups und all jene, die über das Smart Meter Gateway Daten empfangen oder die Regelung von Anlagen vornehmen wollen. Das Dienstleistungsportfolio erstreckt sich von der Beratung über den Aufbau der aEMT- und Mehrwertservices und die Bereitstellung der CLS-Hardware bis hin zu einem Geräte- und Applikationsmanagement inklusive Updateservice oder einem Monitoring und einer Auswertung von energiewirtschaftlich relevanten Daten. Dabei ermöglicht es Advalju diesen Marktakteuren insbesondere, ihre jeweiligen Use-Cases über die Smart Meter Gateway-Infrastruktur ohne Aufwand in der Entwicklung oder Umstellung Ihrer Produkte abzubilden. Die BSI-konforme Anbindung der Systeme übernimmt Advalju.

Autor: Marco Sauer
Head of Business Development
Theben Smart Energy GmbH
www.theben.de

Autor: Steffen Hornung
Geschäftsführer
Advalju GmbH & Co. KG
www.advalju.de

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