Energiemanager-Apps

Anlagenbetreiber, die eine Wärmepumpe und eine Photovoltaikanlage installiert haben, können mit einem Energiemanagementsystem den Eigenverbrauch des Solarstroms erhöhen – unabhängig davon, ob zusätzlich ein Batteriespeicher installiert ist. Der Vorteil eines Energiemanagementsystems liegt darin, dass nicht nur Heizsystem und Warmwasserbereitung als Verbraucher berücksichtigt werden. Vielmehr integriert ein Energiemanager sämtliche elektrischen Verbraucher eines Haushalts. Ziel ist es, die Energiekosten zu senken, indem eine möglichst hohe Eigenverbrauchsquote erreicht wird. Je nach Leistung der PV-Anlage lässt sich auch ein möglichst hoher Autarkiegrad anstreben. Ein Energiemanagementsystem regelt den Verbrauch und die Speicherung des kompletten Systems. Die Ansteuerung kann je nach Verbraucher unterschiedlich sein, z.B. über eine schaltbare Steckdose. Eine Wärmepumpe wiederum lässt sich über eine SG-Ready-Schnittstelle steuern oder modulierend regeln. Im Energiemanagementsystem lassen sich dazu z.B. Schaltschwellen einstellen, die einen Kontakt ab einer definierten kW-Zahl aktivieren. Des Weiteren können Anlagenbetreiber Freigabeprioritäten und Mindestlaufzeiten für die Verbraucher setzen. Mit dem Solarstrom sollten Anlagenbetreiber zunächst den aktuellen Eigenverbrauch im Haushalt und des Heizsystems decken. Erst danach folgen Speicherbeladungen – Warmwasserspeicher, Pufferspeicher und gegebenenfalls Batteriespeicher. So lässt sich der Autarkiegrad erhöhen.

Förderung für KfW-Effizienzhaus

Bauherren, die in moderne Heiztechnik investieren, können nicht nur von niedrigeren Energiekosten, sondern auch von Fördermöglichkeiten profitieren, wenn etwa ein KfW-Effizienzhaus-Standard erreicht wird. Die KfW-Bank fördert den Kauf oder Bau eines neuen KfW-Effizienzhauses 55, 40 oder 40 Plus über ihr Programm 153 – Energieeffizient Bauen. Die besten Effizienzwerte weisen das KfW-Effizienzhaus 40 und 40 plus auf, die beide je 60% weniger Energie verbrauchen als von der EnEV vorgegeben. Das KfW-Effizienzhaus 40 plus erzeugt darüber hinaus als sogenanntes Plusenergiehaus in der Regel mehr Energie, als die Bewohner benötigen. Die überschüssige Energie wird ins Stromnetz eingespeist. Ein KfW-Effizienzhaus 40 plus muss dieselben Anforderungen erfüllen wie ein KfW-Effizienzhaus 40, zudem sind weitere Geräte und Anlagen erforderlich, etwa zur Stromerzeugung und Lüftung.

Fazit

Anlagenbetreiber und Hauseigentümer von Neubauten sind mit einer Wärmepumpe auf der sicheren Seite. Fachgerecht installiert, lassen sich dank kostenlos nutzbarer Umweltwärme die Energieverbrauchskosten deutlich senken. Diese können noch weiter reduziert werden, wenn das Heizsystem um sinnvolle Komponenten wie eine Photovoltaikanlage und einen Stromspeicher ergänzt wird. Während bei einer Wärmepumpe als alleinigem Wärmeerzeuger im 17m²-Neubau jährlich 1.809€ anfallen, sind es nur noch 1.138€, wenn eine Photovoltaikanlage selbst erzeugten Strom für den Wärmepumpenbetrieb und den Haushaltsstrom liefert. Wird darüber hinaus ein Stromspeicher eingebunden, zahlt der Endverbraucher lediglich 897€ im Jahr für Heizung, Strom und Warmwasser. Die zunächst höheren Investitionskosten im Vergleich zu konventionellen Wärmeerzeugern wie Gas- oder Öl-Brennwertkessel werden kompensiert durch niedrige Energieverbrauchskosten. Bei modernen Wärmepumpen kann der Fachhandwerker zudem flexibel weitere regenerative Energien, etwa über einen Kaminofen, ins System integrieren. In der aktuellen Gesamtkostenbetrachtung, die die nächsten 20 Jahre prognostiziert, liegen die Varianten 2 und 3 nahezu auf gleichem Niveau. Allerdings sind Entwicklung und Einsatzgebiet von Stromspeichern im industriellen Bereich bereits weit fortgeschritten: Die Akkus werden ständig verbessert, was die Langlebigkeit sowie die Be- und Entladezyklen deutlich erhöht. Zusätzlich werden durch modulare Bauweise die Akkumulatoren leichter in der Handhabung, was von Vorteil bei Montage und Einbringung ist. So lässt sich ein Batteriespeicher auch nachträglich und mit einer genau ausgelegten Kapazität in einer bestehenden Anlage ergänzen. Diese Flexibilität wird viele Anwendungsfälle finden und dadurch preisregulierend wirken. Mit diesen Vorteilen wird der Einsatz auch im privaten Bereich attraktiv, sodass künftig der Batteriespeicher bei der Gesamtkostenbetrachtung durchaus besser abschneiden wird als zum heutigen Zeitpunkt. Zudem auch dann, wenn zusätzlich der KfW 40 plus-Standard erzielt wird.

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