Smartes Facility Management mit Kettenreaktion

Smartes Facility Management mit Kettenreaktion

Bereits bei der Zutrittskontrolle am Eingang werden Zeiterfassung, Offline-Zutrittsrechte und Aufzugssteuerung initiiert – zukunftsfähige Lösungen für die Gebäudesicherheit werden zu Smart Facility Management, wenn sie vorausschauend geplant werden und über die eigentliche Anwendung hinausgehen. Die unterschiedlichsten Welten verschmelzen dadurch zu einem Miteinander von Mensch, Maschine und Gebäude.

Bereits mit der Zutrittsbuchung wird der nächste freiwerdende Aufzug gerufen. (Bild: Kone GmbH)

Bereits mit der Zutrittsbuchung wird der nächste freiwerdende Aufzug gerufen. (Bild: Kone GmbH)

Am besten nutzt man die Gunst der Stunde, um sich intensiv mit der Zutrittskontrolle als Teil des Facility Managements zu beschäftigen, wenn ein Neubau oder eine Generalsanierung ansteht. Damit alle sicherheitsrelevanten Gewerke möglichst nahtlos ineinandergreifen, bedarf es einer intensiven Planung bereits vor Beginn der Bauarbeiten. Dann können alle Unternehmensbereiche in verschiedene Sicherheitsklassen eingeteilt und die passenden Schutzmaßnahmen gewählt werden. PCS Systemtechnik nutzt ein breites Portfolio zur Realisierung eines Sicherheitssystems: Angefangen mit vernetzter Zutrittskontrolle über autonome Türterminals oder Schließzylinder für Einzelbüros, biometrische Handvenenerkennung für Hochsicherheitsbereiche bis zur automatisierten Kennzeichenerkennung bei der Tiefgaragenzufahrt. Das Bindeglied ist eine multifunktionale Zutrittskontroll-Software mit Interfaces zu ERP, http- oder OPC-Anwendungen. PCS entwickelt im Projekt intelligente Lösungen, in diesem Fall für eine europäische Konzernzentrale. Dort bestand der Wunsch, bereits am Eingang mit einer einzigen Zutrittsbuchung weitere Anwendungen abzudecken und mit der Buchung eine Kettenreaktion an Funktionen auszulösen, nämlich Zeiterfassung, Aufzugsteuerung und Tagesrechte für die Offline-Zutrittskontrolle.

Herausforderung: Aufzugsteuerung zur optimalen Auslastung

Die Anforderungen an das Projektteam richteten sich darauf, eine ergonomische Lösung zu finden für die große Zahl an Personen, die morgens die Aufzüge benutzen. Es stellte sich die Frage, ob mit modernen Methoden diese große Menge von Personen besser zu lenken und zu steuern wäre. Da PCS bereits mit dem Zutrittskontrollsystem beauftragt worden war, wurde die Aufzugnutzung mit dem Zutritt verknüpft und optimiert. Dazu wurde eine RFID-Zutrittskontrolle in die Vereinzelungsanlage am Haupteingang integriert. Schon beim Eintreffen im Foyer wird in Echtzeit der Aufzug herbeigerufen, der schnellstmöglich verfügbar ist. Kommt ein Mitarbeiter morgens ins Unternehmen und bucht mit seiner Zutrittskarte, wird die Buchung an die Kone Aufzugsteuerung weitergeleitet. Diese organisiert, dass der nächste freie Aufzug gerufen wird. Dazu wird die Etage in den persönlichen Zutrittsprofilen des Stammsatzes hinterlegt. So können die Aufzüge optimal ausgelastet werden und die Wartezeiten werden verkürzt. Die Nummer des herbeigerufenen Aufzugs erscheint an einem Tableau am Ende der Vereinzelungsanlage deutlich sichtbar für den Zutretenden. Die Schnittstelle von der Dexicon Zutrittskontrolle zu Kone wurde für diese Funktion extra programmiert und von Kone abgenommen und zertifiziert.

Eine Kennzeichenerkennung steuert die Zufahrt zu Tiefgaragen und Parkplätzen. (Bild: PCS Systemtechnik GmbH)

Eine Kennzeichenerkennung steuert die Zufahrt zu Tiefgaragen und Parkplätzen. (Bild: PCS Systemtechnik GmbH)

Zutrittskontrolle und Biometrie in einem System

Der Zutrittsleser am Drehkreuz hat mehrere wichtige Aufgaben. An ihm erfolgt eine Kombinationsbuchung, das heißt, die Buchung wird sowohl für die Zeiterfassung genutzt und zeitgleich wird die Zutrittsberechtigung überprüft. Dazu werden die täglichen Zutrittsrechte für die mechatronischen Türterminals auf die RFID-Karte geschrieben. Bereits an den Drehkreuzen erfolgt die erste Zutrittskontrolle, um in das Gebäude zu gelangen. Aber auch innerhalb des Gebäudes sind die Bereiche in Zonen mit unterschiedlichen Berechtigungen unterteilt. Jede Etagentür wird mit Zutrittskontrolle mittels RFID-Online-Zutrittslesern gesichert. Innerhalb einer Etage werden einzelne Bürotüren mit autonomen Türterminals vor unbefugtem Zutritt geschützt. Die dafür benötigten Zutrittsrechte werden bereits beim ersten Zutritt am Morgen auf die Karte geschrieben. Auch die Zufahrt zu den Parkplätzen wird vom PCS Zutrittssystem gesteuert: In diesem Fall mithilfe von Video und einer Kennzeichenerkennungskamera. An zwei Standorten wurde die Kennzeichenerkennung implementiert: An der Tiefgarage und an der Schranke zum VIP-Parkplatz. Dazu wurden Kennzeichenerkennungskameras auf 3m hohen Masten installiert. Sie entziffern die Autokennzeichen und senden die Datensätze an die übergeordnete Software Dexicon. Die Software gibt nach einem positiven Abgleich die Zufahrt zur Tiefgarage frei.

Biometrischer Schutz für das Rechenzentrum

Für manche Bereiche im Unternehmen reicht eine einfache RFID-Zutrittskontrolle per Karte oder Schlüsselanhänger aus. Die Zutrittsberechtigung ist in diesem Fall an den Besitz eines Mediums geknüpft, um eine Tür zu öffnen. Dabei wird allerdings nicht überprüft, ob die Person auch autorisiert ist, den Ausweis zu benutzen. Deshalb rät PCS für kritische Bereiche zum Einsatz der Handvenenerkennung. Diese hochsichere Zutrittskontrolle ist fälschungssicher und nicht manipulierbar. Die Handvenenerkennung verifiziert einen Kartennutzer über das individuelle biometrische Muster der Venenanordnung im Inneren der Handfläche. Dieses Muster ist bei jedem Menschen individuell, verändert sich nicht und kann nicht kopiert werden. Die Handvenenerkennung wird damit als fälschungssicher eingestuft (FAR-Rate: 0,00008%). Außerhalb der normalen Büroöffnungszeiten kann zusätzlich eine Einbruchmeldeanlage an die biometrische Zutrittskontrolle angebunden werden. Ist die Einbruchmeldeanlage scharf geschalten, ist auch der Zutritt per Handvenenerkennung von eigentlich autorisierten Personen ausgeschlossen. Der Zustand der EMA-Anlage kann über die LEDs der Handvenenerkennung angezeigt werden.

PCS Systemtechnik GmbH
www.pcs.de

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