Lichtautomation

Lichtautomation

Getriebe im
besten Licht

Um für seine Mitarbeiter in allen Produktionsbereichen eine optimale Ausleuchtung sicherzustellen, tauscht der Automobilzulieferer Getrag Ford Transmissions in Köln alte Leuchtstoffröhren gegen moderne, energieeffiziente LED-Leuchten aus. Wago-Lichtmanagement sorgt dabei rund um die Uhr für gleichbleibende Lichtstärken.

In der Produktion von Autoteilen sind Effizienz und Qualität wesentliche Faktoren. Licht beeinflusst diese maßgeblich. (Bild: Jens Sundheim)

In der Produktion von Autoteilen sind Effizienz und Qualität wesentliche Faktoren. Licht beeinflusst diese maßgeblich. (Bild: Jens Sundheim)


Gutes Licht hat große Auswirkungen auf die Produktivität, denn die meisten Informationen erfasst der Mensch mit seinen Augen. Lichtstudien zeigen, dass Menschen unter optimalen Sehbedingungen produktiver und konzentrierter arbeiten, ihre Arbeitsqualität steigt und die Fehlerquote sinkt. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Aspekt in der industriellen Produktion: Das Wohlbefinden und damit die Gesundheit werden von gutem Licht positiv beeinflusst. Dieses Thema ist so wichtig, dass die Technischen Regeln für Arbeitsstätten detaillierte Anforderungen an Beleuchtungsanlagen enthalten.
Walter Focke, Beleuchtungsexperte von Getrag Ford Transmissions, erklärt, wie Tageslicht und LED-Leuchten im Werk des Automobilzulieferers zusammenwirken. (Bild: Jens Sundheim)

Walter Focke, Beleuchtungsexperte von Getrag Ford Transmissions, erklärt, wie Tageslicht und LED-Leuchten im Werk des Automobilzulieferers zusammenwirken. (Bild: Jens Sundheim)

Modernisierung der Getriebefertigung

Die Getrag Ford Transmissions investiert regelmäßig in die Qualität der Produktion. So hat das Unternehmen die Getriebefertigung im Werk Köln grundlegend saniert. Neue Maschinen, neue Fußböden, frische Farbe an Wänden und Decken schaffen eine helle Arbeitsatmosphäre. Und die neu installierte Beleuchtung lässt die Halle strahlen. Gefertigt werden in dem frisch sanierten Bereich Getriebe für verschiedene Fahrzeuge der Hersteller Ford, Volvo, Land Rover oder Mercedes-Benz. Um die speziellen Anforderungen der Kunden von der Idee bis hin zur Serienproduktion zu erfüllen, arbeiten mehr als 16.300 Mitarbeiter in Entwicklung und Produktion auf drei Kontinenten.

Wago-Technik sorgt in der Produktion für optimale Lichtverhältnisse. (Bild: Jens Sundheim)

Wago-Technik sorgt in der Produktion für optimale Lichtverhältnisse. (Bild: Jens Sundheim)

Qualitätsfaktor Licht

In den Montagehallen ist es am Tag recht hell, da durch die Fenster der Sheddächer der Tageslichtanteil verhältnismäßig hoch ist. In der hellen Tageszeit wird die Beleuchtung heruntergedimmt und unterstützt das Tageslicht. Die volle Beleuchtungsstärke wird nur in den Abend- und Nachtstunden benötigt. „Gutes Licht ist in der Getriebefertigung zwingend erforderlich“, erläutert Walter Focke, der für die Neuinstallation zuständige Techniker bei Getrag Ford. „Licht ist schon ein unmittelbarer Qualitätsfaktor. Es ist vorgekommen, dass innerhalb kurzer Zeit mehrere Leuchtstofflampen in einem Bereich ausgefallen sind und unser Serviceteam nicht schnell genug zur Stelle war, um den Schaden zu beheben. Das hat sich direkt in der Qualität niedergeschlagen, weil die Mitarbeiter nicht mehr richtig gesehen haben.“ Auf den Montageflächen ist eine richtige Beleuchtung zentral, denn die Mitarbeiter müssen auch Kleinigkeiten genau erkennen.

Neue Beleuchtung im Praxistest

Umfangreiche Planungen und Feldtests gingen der grundlegenden Sanierung des Getriebebaus voraus. Als langjähriger Partner für Beleuchtungsfragen hat Philips die Lichtberechnung vorgenommen. Dabei waren die Eckdaten durch die baulichen Gegebenheiten vorgegeben. Die Positionierung und der Abstand der einzelnen Leuchten und Lichtbänder sollten nicht verändert werden und auch die Anzahl der Leuchteneinsätze war mit 20 Leuchten pro Band fix. Wichtig war dem Unternehmen, dass die Lichtberechnung im Praxistest überprüft wurde. Auf einer Testfläche ließ Walter Focke die entsprechenden Leuchten installieren. Die Arbeitsschutzverordnung schreibt auf Montageflächen eine Beleuchtungsstärke von 500 Lux, auf Gehwegen und Lagerflächen von 100 Lux vor. LED-Leuchten sind, ähnlich wie andere Leuchtkörper auch, der Alterung unterworfen: Sie verlieren also mit der Zeit an Leuchtkraft. „Aus diesem Grund“, erklärt Focke, „haben wir bei der Auslegung eine Reserve eingeplant. Schließlich wollen wir die erforderlichen 500 Lux in der Montage über die gesamte Lebensdauer der Leuchten abrufen und betreiben die Beleuchtungsanlage jetzt mit 80% Leistung.“

Höhere Energieeffizienz

Die alte Beleuchtung mit zweimal 49W Leuchtstofflampen wurde in dem Hallenabschnitt komplett gegen LEDs ausgetauscht. Der Vorteil der LED-Beleuchtung: Sie benötigt eine geringere Leistung, nur 36W, und hat eine höhere Lichtausbeute. Bei einem direkten Vergleich des Energieverbrauchs ergeben sich klare Vorteile für die neue LED-Beleuchtungsanlage. Dabei hat Getrag Ford, entsprechend der Hallennutzung, zwei Fälle untersucht: den Verbrauch der Tagschicht unter Tageslicht und den Drei-Schicht-Betrieb. So ergaben sich im Betrieb mit Tageslicht Einsparungen von rund 70 Prozent und im Drei-Schicht-Betrieb von rund 30 Prozent. Eine gleichbleibende Beleuchtung ist bei der Produktion wesentlich. Das Unternehmen hat daher auf den Montagefeldern Lichtsensoren installiert, um die Beleuchtungsanlage tageslichtabhängig steuern zu können und alle Flächen immer gleichmäßig auszuleuchten.

Auf europäischem Standard

Bei der Auswahl von Leuchten und Steuerungstechnik war Focke wichtig, mit einem europäischen Standard zu arbeiten, der zudem ausgereift ist, den alle namhaften Hersteller anbieten und für den auch in einigen Jahren Ergänzungen und Ersatzeile problemlos erhältlich sind. Für das Unternehmen bot Lichtmanagement mit Dali-Lichtsteuerung die ideale Lösung. Auf der Basis des Beleuchtungskonzepts von Philips hat Wago die Steuerung geplant und umgesetzt. Die Lösung hat für Focke einige Vorteile, denn eine spezielle Programmierung ist nicht notwendig. „Wir können einfach über eine feste Oberfläche auf den Bus zugreifen und haben dann die Möglichkeit, über diese Oberfläche Leuchten und Sensoren mit einzubinden. Zudem hat mich das Wago-Konzept mit seiner Modulbauweise überzeugt. Wir können ganz nach unseren Erfordernissen die Module einzeln bestellen und zusammenstecken.“ Dabei bleibt das System immer flexibel, denn es kann jederzeit um zusätzliche Module und damit Funktionen erweitert werden.

Komplette Umstellung auf LEDs

„Im ersten Hallenabschnitt haben wir uns darauf konzentriert, den Kollegen eine optimale Arbeitsplatzbeleuchtung zu schaffen. Die Hallenbeleuchtung bezieht über Sensoren das Tageslicht mit ein und steuert danach die Helligkeit. Geschaltet werden die Leuchten klassisch über ein Tableau mit Leuchttastern“, erläutert Focke. Heute geht nach Schichtende der zuständige Mitarbeiter durch die Halle und schaltet das Licht per Hand aus. Das Unternehmen plant, in den kommenden Jahren die gesamte Hallenbeleuchtung sukzessive mit LED-Leuchten auszurüsten. Im Zuge dessen ist auch eine zentrale Beleuchtungssteuerung in der Diskussion.

www.wago.de

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