Schnell zum passenden Heizsystem

Schnell zum passenden
Heizsystem

Die Gegenüberstellung des ökonomischen und ökologischen Nutzens verschiedener Heizsysteme mithilfe von Planungsprogrammen dient als Entscheidungshilfe bei Neubau oder Modernisierung.


Es gibt viele gute Argumente für einen Austausch veralteter Heiztechnik – häufig aber zögern Bauherren, weil sie sich über das richtige System nicht im Klaren sind. Die Möglichkeiten sind vielfältig wie nie: Gas oder Öl? Holz oder Pellets? Mit oder ohne solare Unterstützung? Oder eine Wärmepumpe? Darüber hinaus sind weitere Fragen zu klären. Den Hauseigentümer interessiert z.B., wieviel Energie er mit dem neuen Heizsystem gegenüber der Altanlage spart. Entscheidend für die Auswahl ist auch, welche Konfiguration am besten zu den baulichen Gegebenheiten passt. Angesichts der Vielzahl von Möglichkeiten wird es für Anlagenbetreiber immer schwieriger, die richtige Entscheidung zu treffen – deshalb nimmt die Gegenüberstellung verschiedener Heizsysteme einen zunehmend hohen Stellenwert ein. Hinzu kommen Effizienzangaben, um Fördertöpfe zu nutzen, oder auch rechtliche Vorgaben. So ist für eine BAFA-Förderung die Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe erforderlich, das EEWärmeG verlangt den Nachweis der Deckung des Wärmeenergiebedarfs durch regenerative Energien. Jede Solaranlage sollte vor dem Einbau simuliert werden – und ähnliches gilt für Wärmepumpen. An dieser Stelle sind der Fachplaner oder der Heizungsfachmann gefragt.

Software unterstützt beim Vergleich von Heizsystemen

Planer und Handwerkspartner können mit entsprechenden Softwarelösungen wie der Buderus-Logasoft-Energieberatung Aussagen zu Energieverbrauch, Betriebskosten und CO2-Emissionen in Ein- und Mehrfamilienhäusern treffen, ohne dass sie selbst aufwendige Berechnungen vornehmen müssen. Mit der Logasoft Energieberatung kann in wenigen Schritten das Einsparpotenzial durch die Modernisierung des Heizsystems ermittelt werden. Mit dem Programm lassen sich schließlich alle Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen und die Ergebnisse des Vergleichs können abschließend ausgedruckt werden. Berechnungsgrundlage für die Energieberatung ist die Energieeinsparverordnung (EnEV). Die Berechnungen der Gebäude und der Anlagen beruhen dabei auf den offiziellen Normen, die auch für die Erstellung von Energieausweisen angewendet werden. Darüber hinaus können Fachfirmen das individuelle Nutzerverhalten einfließen lassen und lokale Klimadaten auswählen, um gemeinsam mit dem Anlagenbetreiber das geeignete Heizsystem zu finden. Als Basis für den Vergleich verschiedener Anlagenvarianten wurde für diesen Beitrag ein Beispielgebäude definiert. Das im Jahr 1964 erbaute Mehrfamilienhaus mit drei Vollgeschossen mit jeweils 80m² Grundfläche und je einer Wohneinheit verfügt über einen unbeheizten Keller und ein nicht ausgebautes Satteldach. Derzeit sorgt ein Gas-Gebläsekessel Baujahr 1978 für Heizwärme und warmes Wasser. Im Jahre 1995 wurde der Brenner ausgetauscht, zeitgleich die Gebäudehülle gedämmt. Bei einer Modernisierung der Heizungsanlage möchte sich der Bauherr unabhängiger von fossilen Energien machen. Weil der Gasanschluss vorhanden ist, soll ein Gas-Brennwertkessel eingebaut werden – gegebenenfalls kombiniert mit einer Solaranlage oder einer Wärmepumpe.

Wenige Eingaben sind erforderlich

Zur schnellen Abschätzung des Gebäudes und damit zur Bestimmung des Heizwärmebedarfs werden die wichtigsten Eckdaten zur Gebäudegeometrie erfasst. Hierzu müssen lediglich die Art des Hauses und dessen architektonische Einbindung sowie die Grundrissform, Dachform, Baujahr, Grundfläche pro Geschoss und Anzahl der Vollgeschosse angegeben werden. Zudem kann man Dach- und Kellerbeheizung auswählen. Aus den Daten zum Dach und zum Keller sowie der Grundfläche je Geschoss und der Anzahl der Vollgeschosse ergeben sich die beheizte Wohnfläche sowie die Nutzfläche und das Gebäudevolumen. Planer und Handwerkspartner müssen die U-Werte der einzelnen Gebäudeteile nicht aufwendig heraussuchen. Vielmehr wählt das Programm diese anhand der Baualtersstufe des Gebäudes für die einzelnen Bauteile wie Dach, Fenster oder Geschossdecken aus und übernimmt diese eigenständig in die Berechnung. Ist das Gebäude bereits gedämmt, kann die entsprechende Dämmung den Bauteilen zugeordnet werden. Wenn keine Gebäudedaten vorliegen, kann ein passendes Gebäude aus den in der Software integrierten Gebäudetypologien gewählt werden. Die Software ermöglicht es, das Gebäude ganzheitlich darzustellen. Dazu gehört u.a. sowohl der individuelle Aufstellort als auch die gewünschte Innen-Raumtemperatur. Der Brennstoffverbrauch wird darüber hinaus von Wärmeverlusten durch Lüftung oder Heizungsunterbrechung beeinflusst. Bei freier Lüftung über die Fenster sind vom Programm Luftwechselraten vorgegeben, diese können aber von Wohngebäude zu Wohngebäude variieren. Im Falle einer mechanischen Lüftung ist eine exakte Bestimmung der Lüftungsrate möglich und zur Bestimmung der Lüftungswärmeverluste auch erforderlich. Im Regelfall genügt es, die pauschal vorgegebene Lüftungsrate gemäß DIN4108 Teil 6 anzusetzen. Um das Verhalten der Nutzer möglichst exakt abzubilden, werden Einflüsse wie z.B. die Nachtabsenkung oder Wochenendabschaltung bei der Berechnung berücksichtigt. Mit einer einfachen Maske kann nun schnell die bestehende Anlage erfasst werden. Dazu müssen Planer nur die wichtigsten Daten wie Wärmeerzeuger, Brennstoff und die Art der Warmwassererzeugung auswählen. Die Anlagenplanung kann, falls gewünscht oder erforderlich, in der detaillierten Erfassung verfeinert werden. Nach der Eingabe der Anlagentechnik wird der unter Normbedingungen zu erwartende jährliche Brennstoffverbrauch für Heizung und Warmwasser errechnet. Eine Randbedingung der Normberechnung ist z.B. eine Innen-Raumtemperatur von 19°C. Sofern bekannt, kann der mittlere tatsächliche Brennstoffverbrauch der vergangenen Jahre eingegeben werden. Über diese Eingabe werden die Gegebenheiten an den jeweiligen Nutzer und dessen Gewohnheiten angepasst, so dass die ausgewiesenen Einsparungen sehr individuell für jeden Kunden berechnet werden können.

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