WLAN, DECT, App und Cloud

Worauf achten bei funkbasierten Türsprechstellen

Bild: Telegärtner Elektronik GmbH
Bild: Telegärtner Elektronik GmbH

Laut der Bitkom-Studie ‚Smart Home 2021‘ verfügt rund jeder vierte Deutsche über vernetzte Geräte. Fast jeder Neunte ist sich sogar sicher, dass Smart-Home-Anwendungen bereits in wenigen Jahren in jedem Haushalt zu finden sein werden. Der Optimismus ist also groß – die Diskrepanz zwischen den positiven Prognosen und der derzeitigen Realität allerdings stellenweise auch. Das liegt nicht zuletzt daran, dass gerade beim Thema vernetztes Heim viele Verbraucher Bedenken haben hinsichtlich Sicherheit und Datenschutz. Viele potenzielle Anwender fühlen sich schlichtweg nicht wohl dabei, das gesamte Haus über das eigene Smartphone zu steuern oder Cloud-Lösungen zu nutzen, bei denen man private Daten zwangsläufig den Anbietern anvertrauen muss.

Für WLAN spricht die Bequemlichkeit

Wie unterschiedlich der Ansatz der einzelnen Hersteller sein kann, zeigt sich am Beispiel funkbasierter Türsprechstellen. Anbieter wie Ring setzen vor allem auf Bequemlichkeit. Über WLAN lassen sich Türsprechstellen wie die Doorbell von Ring oder Nest auch von Laien schnell installieren und nutzen – vor allem dann, wenn es sich um batteriebetriebene Modelle handelt. Weder die Installation der Türsprechstelle noch der dazugehörigen App dürfte die meisten Endanwender vor eine größere Herausforderung stellen. Die Hilfe eines Handwerkers oder gar Technikers wird bei diesem Ansatz daher meist nicht benötigt – und das selbst dann nicht, wenn das Gerät über eine Kamera verfügt. Denn die ist in der Regel integriert.

Bei genauer Betrachtung hören die Vorteile von WLAN-Türsprechstellen hier allerdings meist bereits auf. Denn wie so oft hat zu viel Bequemlichkeit ihren Preis. Wie man es vom Zoom-Call oder Skype-Call kennt, ist WLAN nicht der zuverlässigste Funkstandard. Vor allem dann, wenn gleichzeitig weitere WLAN-Geräte im Einsatz sind, kommt es schnell zu Rucklern. Was bei den meisten Anwendungen lediglich die Nerven strapaziert, kann bei einer Türsprechstelle dazu führen, dass man das Klingeln verpasst – was eigentlich die Kernfunktion einer Türsprechstelle sein sollte.

Hinzu kommt, dass man auf das eigene Handy angewiesen ist. Ist die App nicht aktiv, das Smartphone nicht mit dem Internet verbunden oder der Akku leer, wird auch kein Türgespräch aufgebaut. Da die entsprechende App durchgängig im Hintergrund aktiv sein muss, trägt diese sogar zur schwindenden Batterieleistung bei. Zu App-basierten Türsprechstellen gehört außerdem stets ein Cloud-Service. Gerade für potenzielle Smart-Home-Anwender, die besonders hohen Wert auf Datenschutz legen, kann dies ein Grund sein, sich gegen eine WLAN-Türsprechstelle zu entscheiden.

Bild: ULE Alliance

DECT-Funk ist deutlich zuverlässiger und prädestiniert für Sprachübertragung

Wer dennoch gerne eine Funklösung einsetzen möchte, für den empfehlen sich Türsprechstellen, die den DECT-Standard nutzen (Digital Enhanced Cordless Telecommunications). Der DECT-Standard wird seit Jahrzehnten weltweit bei der Schnurlostelefonie eingesetzt und ist entsprechend erprobt. Dank des geschützten Frequenzbandes (1880-1900MHz) sind Interferenzen quasi ausgeschlossen und die Reichweite des Funksignals ist höher als bei WLAN. Türsprechstellen wie die DoorLine Slim DECT des deutschen Herstellers Telegärtner Elektronik sind somit vergleichbar mit kabelbasierten Geräten, was die Zuverlässigkeit und Sprachqualität betrifft, lassen sich dabei jedoch ebenfalls leicht installieren. Der einzige Unterschied ist hier, dass es keine batteriebetriebenen Ausführungen gibt. Durch den Anschluss ans Stromnetz durch einen gewöhnlichen Stecker kann es wiederum nicht passieren, dass plötzlich die Batterie nicht mehr mitspielt.

Türgespräch kann von jedem Telefon angenommen werden

Dort, wo bereits ein Fritz!Box-Router mit integrierter DECT-Basis oder ein entsprechender Speedport der Deutschen Telekom vorhanden ist, kann die DoorLine Slim DECT ohne weiteres Zubehör leicht installiert und genutzt werden. In Deutschland ist das in den meisten Haushalten der Fall. Bei der Fritz!Box ist die Einrichtung aufgrund der Fritz!OS-Oberfläche leicht. Indem die Türsprechstelle mit der Telefonanlage verbunden wird, kann das Türgespräch auf jedes Telefon durchgestellt werden, also auch aufs Festnetztelefon im Haus oder Büro. Sobald die Türsprechstelle am gewünschten Einsatzort ans Stromnetz angeschlossen ist, reicht in der Regel ein einfacher Knopfdruck, um die DoorLine mit der DECT-Basisstation zu verbinden. Eine Übersicht, welche Router bzw. Gateways kompatibel mit der DoorLine Slim DECT sind, findet sich auf der Webseite des Herstellers.

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