Vorausschauende Heizungssteuerung

Vorausschauende
Heizungssteuerung

Die Energiewende ist weit mehr als die Erzeugung von Strom durch regenerative Energien. Vielmehr reift die Erkenntnis, dass der Wärmebedarf insbesondere von Wohngebäuden reduziert werden muss. Hier schlummern enorme Energieeffizienz-Potenziale. Auf der Light+Building 2014 zeigte die Stuttgarter alphaEOS AG jetzt ein Smart-Home-System, das den Heizenergiebedarf vorausschauend kalkuliert – und damit eine 100% bedarfsgerechte Wärmeerzeugung ermöglicht.
Die Stuttgarter alphaEOS AG hat einen Algorithmus entwickelt und patentiert, der unter Einbeziehung ganz unterschiedlicher Faktoren eine optimale Heizstrategie ermöglicht und präzise Wärmebedarfsprognosen liefert. Besonderes Kennzeichen des Systems ist, dass es einfach und ohne direkte Kopplung an die Heizungsanlage nachrüstbar ist – und dabei sowohl die Bedürfnisse der Mieter wie auch der Immobilienbesitzer in Einklang bringt.

Hardware: Base, Sense und Drive

Die hochwertige Lösung besteht aus drei Hardware-Komponenten: Erstens aus einer Basisstation (Base) als zentrale Steuereinheit, die z.B. Wetterprognosen abruft und Daten von Sensoren aus den verschiedenen Räumen und Bediengeräten empfängt. Zweitens aus einem intelligenten Raumklimasensor (Sense), der Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Helligkeit misst und die Daten kabellos via EnOcean-Technologie an die Basisstation übermittelt. Der Sensor, der in jedem Raum benötigt wird, wird über eine Solarzelle mit Energie versorgt. AlphaEOS Sense ist somit energieautark und wartungsfrei. Und drittens aus einem Funkstellenantrieb (Drive), der den Thermostatkopf am Heizkörper ersetzt und so die optimale Regelung der Wärmeabgabe ermöglicht. AlphaEOS Drive ist so konzipiert, dass er auf 90% aller Heizkörper passt und keinen Eingriff ins Heizsystem erfordert. Die Heizleistung eines Heizkörpers wird gesteuert, indem die Durchflussmenge des warmen Wassers durch Öffnen oder Schließen eines Ventils variiert wird. Alternativ für Wohnungen mit Fußbodenheizungen gibt es die funkbasierte Regelung Floor.

Raumindividuelle Heizlastprognose

Ist ein Raum aktuell ungenutzt, wird die Temperatur reduziert, um Energie zu sparen. Die Eco-Pilot-Funktion errechnet dazu die optimale Absenktemperatur: Einbezogen werden neben den Gewohnheiten der Bewohner auch bauphysikalische Eigenschaften sowie lokale Wetterdaten. Dabei lernt das System ständig dazu. „Im Gegensatz zu anderen Systemen am Markt, wird so für jeden Raum ganz individuell die optimale Temperatur ermittelt und entsprechend reguliert“, betont Jonathan Busse, Vorstand der alphaEOS AG. So kann einem zu starken Absinken der Temperatur in einzelnen Räumen und drohendem Schimmel- oder Feuchtigkeitsschäden vorgebeugt werden. Die für das System notwendigen Daten werden dabei ausschließlich in der Wohnung oder dem Haus des Nutzers gespeichert – und nicht auf die alphaEOS-Server übertragen. Die Heat-on-Time-Funktion bringt Komfort und Effizienz ins Gleichgewicht: Der Mieter erleidet niemals einen Komfortverlust durch die effiziente Steuerung, weil die über die Smartphone-App eingestellte, gewünschte Temperatur etwa pünktlich zur Rückkehr von der Arbeit oder morgens zum Aufstehen erreicht wird. „Die intelligente Kombination dieser beiden Funktionen führt zu einer aktiven und vorausschauenden Temperaturführung, die optimal an den Tagesablauf der Nutzer, die Wetterbedingungen und das Gebäude angepasst ist.“ Ergebnis ist eine 100% bedarfsgerechte Wärmeabnahme.

Heizlastprognose für Mehrparteienhäuser

‚Ganz nebenbei‘ kann der alphaEOS-Algorithmus den Wärmebedarf bis zu drei Tage im Voraus errechnen und eine Heizlastprognose etwa für Mehrparteienhäuser erstellen. Wird diese zur Steuerung des zentralen Wärmeerzeugers, z.B. eines BHKWs herangezogen, kann sowohl eine bedarfsgerechte Bereitstellung von Wärme erzielt als auch eine Prognose über die gekoppelte Stromerzeugung gegeben werden. Somit wird nicht nur die Wärmeversorgung effizienter, auch die Energiehandelsprozesse von Energieversorgern oder Contractoren, mit denen Wohnungsunternehmen oftmals kooperieren, können optimiert werden. So werden Komfort und Wirtschaftlichkeit erreicht – und durch Sanierung bzw. Modernisierung von Wohneinheiten ein weiterer Schritt in Richtung einer dezentralen Energiewende getan.

Schnelle Amortisation

Die Nachrüst-Lösung alphaEOS erzielt nach den Erfahrungswerten bisheriger Kunden eine Verbrauchsreduktion zwischen 20 und 40%. „Während sich bauliche Maßnahmen oft erst nach 20 Jahren amortisieren“, so Jonathan Busse abschließend, „rechnet sich die Investition in einem durchschnittlichen Haushalt schon nach zwei bis sechs Jahren.“ In Verbindung mit einer Erneuerung der Heizungsanlage kann für die innovative Haus- und Gebäudeautomation zur Verbesserung der Gebäudeenergieeffizienz sogar ein zehnprozentiger Investitionszuschuss der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Anspruch genommen werden.

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