Verschmelzung von Tür- und Telefonkommunikation

Verschmelzung von Tür-
und Telefonkommunikation

Empfangsbetreuung 2.0: Die SIP-Integration von Türsprechstellen in die Telefonanlage ermöglicht es den Mitarbeitern von Unternehmen jeder Größe, die Eingangstür per Tastenklick zu öffnen, Kamerabilder am Monitor einzublenden – und Tiefgaragentore per Diensthandy zu steuern.

 (Bild: Starface GmbH)

(Bild: Starface GmbH)

Die Attribute Effizienz und Flexibilität besitzen in der modernen Arbeitswelt einen hohen Stellenwert. Umso mehr erstaunt es, dass viele Unternehmen in puncto Türkommunikation immer noch auf klassische, drahtgebundene Türsprechstationen zurückgreifen, die häufig einen durchgehend besetzten Empfangsbereich voraussetzen – und somit weder flexibel noch effizient sind. Als wesentlich ökonomischere Lösung erweist sich die dezentrale Betreuung des Empfangsbereichs durch mehrere Mitarbeiter. Klingt kompliziert, ist im IP-Zeitalter aber leicht zu realisieren: Durch die Integration der Türsprechstelle in die Telefonanlage. Wie das in der Praxis aussieht, zeigen die vielen erfolgreich realisierten Projekte der Starface GmbH, eines Herstellers hybrider UCC-Telefonanlagen, und den IP-Türsprechstellenproduzenten der StentofonBaudisch GmbH.

 (Bild: Starface GmbH)

(Bild: Starface GmbH)

Türsprechgerät als Nebenstelle der Telefonanlage

Die Verzahnung der Telefon- und Türkommunikation erfolgt einfach und schnell über das vorhandene LAN. Sobald die Baudisch-Sprechstelle mit dem Netzwerk verbunden ist, kann sie über die Web-Oberfläche Starface Callmanager mit wenigen Parametern so konfiguriert werden, dass sie sich nahtlos in die UCC-Plattform integriert und künftig wie eine Nebenstelle der Telefonanlage agiert. Konkret bedeutet das: Klingelt ein Besucher, baut die Sprechstelle automatisch eine Sprachverbindung zu einer vorher festgelegten Rufnummer auf. Der zuständige Mitarbeiter hat dann die Möglichkeit, über sein Telefon Rückfragen zu stellen und von seinem Arbeitsplatz aus per Funktionstaste die Tür zu öffnen. Eine hohe Sprachqualität wird durch bidirektionale Vollduplex-Verbindungen sichergestellt, die sich optional – etwa bei besonders lauten Umgebungen – zu unidirektionalen Verbindungen modifizieren lassen. Die Sicherheit des Firmennetzwerks ist dabei stets gewährleistet: Ein LAN-Secure Adapter schützt die Verbindung auf der Gebäudeinnenseite, ungewünschte Netzwerkzugriffe von außen werden somit unmöglich.

 (Bild: Starface GmbH)

(Bild: Starface GmbH)

Kamerabild auf dem Telefondisplay

Neben der hergestellten Sprachverbindung übermitteln die Türsprechstellen von Baudisch zudem Kamerabilder aus dem Eingangsbereich. Diese lassen sich entweder über den Callmanager auf dem Monitor des Angestellten oder im Telefon-Display der Gigaset Endgeräte DE 700 IP Pro und DE 900 IP Pro einblenden. Im Bedarfsfall können via IP auch Kameras in die Starface-Telefonanlage eingebunden werden, die kein integraler Teil der Türsprechstelle sind. Auf diese Weise sind clevere Alternativ- oder Zusatzlösungen mit externen Kameras, z.B. das Filmen des Türbereichs aus dem Gebäudeinneren durch eine gläserne Eingangstür, umsetzbar.

SIP-Sprechstelle mit CP-CAM, Lautsprecher, Freisprechmikrofon und zweizeiliger Klartextanzeige mit Hintergrundbeleuchtung. (Bild: StentofonBaudisch GmbH)

SIP-Sprechstelle mit CP-CAM, Lautsprecher, Freisprechmikrofon und zweizeiliger Klartextanzeige mit Hintergrundbeleuchtung. (Bild: StentofonBaudisch GmbH)

Funktionsumfang nach Maß

Die Konfiguration der Türsprechstelle erfolgt per Drag&Drop über die Starface Web-GUI, die es ermöglicht, Abläufe automatisiert über regelbasierte Funktionsmodule zu steuern. Für Unternehmen birgt dieses Konzept den Vorteil, dass die Betreuung des Empfangs individuell auf die vorherrschenden Bedingungen abgestimmt werden kann:

  • • Soll die Eingangstür vollkommen standortunabhängig gemanagt werden – ein denkbares Szenario für den Nachtportier im Hotel oder den Wachmann auf Rundgang – lassen sich klingelnde Besucher über die Funktion integrated Fixed Mobile Convergence (iFMC) direkt an die DECT-Telefone oder Smartphones der Mitarbeiter weiterleiten und die Signalisierung erfolgt mobil.
  • • Betriebe mit festen Arbeitszeiten wiederrum können die Sprechstelle über das Modulsystem so konfigurieren, dass Lieferanten, die zwischen 8 und 17 Uhr läuten, automatisch hereingelassen werden. Vor und nach der Kernarbeitszeit erfolgt die Signalisierung manuell über die Mitarbeitertelefone.
  • • Firmen, die über eine Tiefgarage verfügen und die Torschließanlage über Baudisch-Geräte steuern, können im Starface-Modulsystem eine Funktion hinterlegen, die unabhängig davon, ob geklingelt wurde, eine Signalisierung vom Mobiltelefon aus erlaubt. Das Tiefgaragentor lässt sich per Diensthandy öffnen – und zwar, während der Mitarbeiter eine Kreuzung entfernt an der Ampel steht.
 (Bild: Starface GmbH)

(Bild: Starface GmbH)

Vielfache Einsatzszenarien

Die SIP-Integration der Türsprechstelle in die Telefonanlage ist aber keineswegs nur für Großunternehmen mit eigener Tiefgarage attraktiv – im Gegenteil: Die Lösung ist für Betriebe jeder Größe wirtschaftlich realisierbar. Sowohl die Starface-Anlagen als auch die Geräte von Baudisch sind hochskalierbar und eignen sich damit für eine Vielzahl von Einsatzszenarien. Auf der einfachsten Ebene werden Klingelstellen mit Ein-, Zwei-, Drei- oder Vier-Tastern im Eingangsbereich installiert. Bei Betätigung einer der Tasten definieren in der Telefonanlage hinterlegte Befehle, ob der Besucher an eine bestimmte Rufnummer oder ganze Rufgruppen, etwa einzelne Abteilungen, weitergeleitet wird. Alternativ kann die Anwahl auch über Ziffernfelder erfolgen. Der Vorteil hierbei: Kennt der Besucher die Durchwahl des Ansprechpartners, kann er diese eingeben und landet direkt beim gewünschten Mitarbeiter. Die komplexeste High-End-Lösung stellt ein menügesteuertes Touchscreengerät dar, das ein Durchklicken durch einzelne Abteilungen bis hin zur Zielperson ermöglicht und bei Bedarf sogar den Weg dorthin auf dem Gebäudeplan anzeigt. Abschließend noch ein Tipp für die Modernisierung von Immobilien: Selbst analoge Türsprechanlagen lassen sich über einen D/A-Wandler in die IP-Telefonieumgebung von Starface einbinden – die Verschmelzung von Tür- und Telefonkommunikation ist also auch in bestehenden Infrastrukturen umsetzbar.

Fazit

Die Zusammenführung von Telefonie und Türsteuerung erschließt Unternehmen viele Möglichkeiten, Prozesse zu vereinfachen, zu flexibilisieren und effizienter zu gestalten. Der Integrationsaufwand ist durch IP als gemeinsame Sprache vergleichsweise überschaubar – ganz gleich, ob es sich um ein neues Bauvorhaben oder eine Modernisierung handelt.

Starface GmbH
www.vertico-software.de

Das könnte Sie auch Interessieren