TV-Trend 2015: TV und Video über das Internet

TV-Trend 2015: TV und Video über das Internet

Fast 84% aller deutschen TV-Haushalte digital – HDTV weiter auf dem Vormarsch – Gute Hausvernetzung Voraussetzung

In Deutschland gibt es inzwischen über 32 Millionen digitale TV-Haushalte. Zugleich ändert sich die Art und Weise des TV-Konsums. Neben dem klassischen TV-Gerät im Wohnzimmer nutzen Verbraucher zunehmend mobile Endgeräte wie Smartphones, Tablets, Laptops und Spielkonsolen, um Videoinhalte zu sehen. Dies hat Auswirkungen auf die Empfangswege. Immer mehr Inhalte gelangen über IP-Netze und das Internet zu den Zuschauern. Dieser Wandel verunsichert viele. So steigt gerade bei zahlungskräftigen älteren Verbrauchern der Bedarf an Informationen über die neuen Technologien und deren Möglichkeiten. Handel und Handwerk sollten sich auf diese Veränderungen vorbereiten, die ihnen neue Geschäfts- und Umsatzmöglichkeiten eröffnen.

Für die Verbreitung digitaler TV-Programme und die Zuführung zu Kabelnetzen haben Satelliten eine zentrale Funktion. (Bild: Eutelsat)

Für die Verbreitung digitaler TV-Programme und die Zuführung zu Kabelnetzen haben Satelliten eine zentrale Funktion. (Bild: Eutelsat)


In Deutschland nutzen laut dem jüngsten Digitalisierungsbericht der Landesmedienanstalten Mitte 2014 bereits 32,3 von 38,6Mio. TV-Haushalten einen der digitalen Empfangswege Satellit, Kabel, DVB-T oder IP. Spitzenreiter beim Digitalempfang ist der Satellit mit rund 17,8Mio. Haushalten. Auch beim teilweise noch analogen Kabel gewinnt die Digitalisierung mit 1,4Mio. neuer Digitalhaushalte in einem Jahr an Fahrt. So empfangen mittlerweile 63% der 17,8Mio. Kabelhaushalte digital. IPTV kommt mit rund 1,9Mio. Haushalten auf einen Marktanteil von 4,9%.

HDTV immer beliebter

Mitte 2014 empfingen 17Mio. Haushalte in Deutschland HDTV-Programme. Damit nahm die Zahl der HD-Haushalte binnen eines Jahres um 3,5Mio. zu. Rund 1,9Mio. der deutschen TV-Haushalte nutzen zudem HD+ und zahlen dafür jährlich 60 Infrastrukturgebühr. Damit setzt diese vor allem von den Verbraucherverbänden stark kritisierte Form des Bezahlfernsehens ihren Erfolgskurs fort. Dies verwundert angesichts der tatsächlich gebotenen Qualität, denn die überwiegende Mehrzahl der HD-Inhalte besteht weiterhin nur aus hochskaliertem SD-Material.

TV-Empfang mit mobilen Geräten und Connected-TV

Zum Betrachten von TV-Programmen und Videoinhalten setzen Verbraucher zusehends weniger auf das klassische Fernsehgerät. Dieses wird vor allem bei den jüngeren Zuschauern durch mobile Endgeräte wie Smartphone, Tablets und Laptops ersetzt. Inzwischen nutzen laut Digitalisierungsbericht 2014 über 10Mio. Personen in Deutschland lineare TV-Streams auf mobilen Endgeräten mit Internetanschluss. Die überwiegende Nutzung mit einem Anteil von weit über 70% findet dabei zuhause statt. Ein Grund hierfür sind sicherlich die hohen Datenmengen, die für den Empfang von Videostreams unterwegs nötig sind und diesen erheblich einschränken. Die Nutzung Video-fähiger mobiler Endgeräte mit Bildschirm zuhause und unterwegs dürfte sich angesichts des erwarteten Absatzes von 36,3Mio. Geräten im abgelaufenen Jahr 2014 in diesem Jahr weiter signifikant erhöhen. Immer mehr Zuschauer greifen zudem über ihre SmartTVs, Set-Top-Boxen und Spielekonsolen auf Inhalte und Dienste aus dem Internet wie etwa die Mediatheken der Sender, Videotheken im Internet, Online-Spiele, soziale Netzwerke und Infoportale zu. Die technische Basis wächst. Inzwischen gibt es 24Mio. dieser auch Connected-TVs genannten Endgeräte in den deutschen Haushalten. Darunter befinden sich rund 15Mio. internetfähiger SmartTVs. Zugleich wächst die Technik hinter den Endgeräten weiter zusammen. So finden Betriebssysteme aus der mobilen Welt inzwischen auch Eingang in TV-Geräte. Zur IFA gab es die ersten SmartTVs mit Android oder Web OS an Bord. Das Potential aus diesen Entwicklungen für Industrie und Handel ist sehr hoch. Allerdings muss dieses gehoben werden, da vor allem Konsumenten der Generation der über 40-jährigen wenig darüber wissen, was mit SmartTV, Apps, Tablet PC und Smartphone alles möglich ist. Hier bieten sich Handel und Handwerk erhebliche Chancen, den Verbrauchern diese Möglichkeiten direkt im Geschäft zu präsentieren und vor allem später dann Endgeräte zuhause zu installieren und miteinander zu vernetzen.

Heimvernetzung optimieren

Basis für die Nutzung der rasant gewachsenen Zahl mobiler Endgeräte wie Smartphones, Tablet PCs und Laptops sowie der Conncted-TVs sind leistungsstarke Breitbandanschlüsse und eine optimierte Heimvernetzung über ein WLAN und intelligente Verteilsysteme. Als eine wichtige Möglichkeit für sichere Highspeed-Verbindungen für Multimediadienste im ganzen Haus gelten Powerline-Systeme.

Datenleitung bei Verkabelung wichtig

Die Vorteile von Connected-TVs lassen sich nur über eine entsprechende Anbindung oder Verkabelung voll nutzen. Zukünftig sollte der Handwerker unbedingt daran denken, neben der Antennenleitung für die via Satellit, Kabel oder terrestrischer Antenne empfangenen Signale auch eine Datenleitung vom Internetzugang zum Connected-TV-Gerät parallel zu verlegen, wenn der Internetzugang nicht über ein WLAN erfolgt.

IP-Verteilung im Haus

Ein wichtiger Zukunftstrend ist es, zuhause hochauflösender lineare und zeitversetzten TV-Inhalten und Videos in bester Qualität zu jeder gewünschten Zeit auf jedes beliebige feste und mobile Endgerät zu bringen. Gelangen die Inhalte etwa im Satelliten- oder Kabelformat ins Haus und sollen diese auf das iPad, Android-Gerät oder die Spielkonsole gebracht werden, ist es notwendig, diese in ein IP-Format zu überführen oder gleich im IP-Format bereitzustellen. Satellitenbetreiber wie SES ASTRA und Eutelsat halten hierzu im Zusammenspiel mit der Industrie Empfangslösungen bereit, die das Satelliten-TV-Signal in IP-Signale aufbereiten und auf verschiedene Bildschirme bringen können. Zudem gibt es innovative Anbieter, wie M7 Deutschland. Dieser Anbieter arbeitet bundesweit mit über 300 Netzbetreibern zusammen. Mit der gestarteten IPTV- und Multiscreen-Plattform ‚meinFernsehen‘ für IP-Netze bedient das Unternehmen alle wichtigen Nutzungstrends von linearem HDTV, zeitversetztem Fernsehen bis hin zu Video-on-Demand und Multiscreen in einer einzigen Anwendung. Dieses bietet bis zu 150 TV-Programme – davon ein Drittel in bester HD-Qualität – zur linearen und zeitversetzten Wiedergabe auf beliebigen Endgeräten vom TV bis zum Smartphone. Zusätzlich steht eine Online-Film-Bibliothek mit Serien, Cartoons und Blockbustern namhafter Hollywood-Studios bereit.

Fazit

Deutschland ist inzwischen bis auf 5,5Mio. Kabelhaushalte komplett digital. Neue Technologien, Anbieter und Inhalte verändern den TV-Empfang. Das klassische Fernsehen wird zunehmend in jüngeren Zielgruppen durch IP-gestützte mobile Endgeräte ersetzt. Zugleich verbinden sich Internet und Fernsehen längst in einem Gerät. Gerade beim Connected-TV herrscht seitens der älteren Konsumentengenerationen ein hoher Informationsbedarf. Wenn Handel und Handwerk die damit verbundenen Umsatzpotentiale heben wollen, müssen sie sich dringend mit diesen neuen Entwicklungen befassen. Elementar für das Nutzen der neuen Möglichkeiten sind die richtige Anbindung und Vernetzung. Lösungen stehen bereits mit Powerline und IP-basiert für den Empfang von hochauflösendem Satelliten-TV auf Tablets, Smartphones und Computern bereit. Hinzu kommen neue innovative Plattformen wie ‚meinFernsehen‘, über die Netzbetreiber diese Nutzungstrends ihrer Kunden bedienen können. Handel und Handwerk, die den Wandel aktiv beratend begleiten, können sich jetzt gegenüber dem Wettbewerb einen signifikanten Vorteil verschaffen.

Wisi Communications GmbH & Co. KG
www.wisi.de

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