LCN steuert
Multimedia-Ausstellung
Sein nahezu unbegrenztes Anwendungsspektrum dokumentiert der Installationsbus LCN der Issendorff KG durch seinen Einsatz in der Ausstellungstechnik. So ist in der ‚Ausstellung unter den Linden‘ der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung mit LCN eine moderne, interaktive multimediale Ausstellungstechnik realisiert. Hier sorgen bereits wenige LCN-Module in Verbindung mit einer intelligenten Software-Lösung u.a. dafür, dass via RFID Ausstellungsbesuchern in einer gewünschten Sprache und zielgruppengerecht multimediale Präsentationen gezeigt werden, wenn sie sich einem Objekt in der Ausstellung nähern.
Das Besucherticket der ‚Ausstellung unter den Linden‘ in Berlin hat es im wahrsten Sinne des Wortes in sich – das scheckkartengroße Ticket, das an einem Band um den Hals getragen werden kann – ist eine Transponderkarte, die die Multimedia-Komponenten der Ausstellung so ansteuert, dass dem Besucher individuelle Inhalte geboten werden. Für den Besucher ergibt sich dadurch eine völlig neue Qualität des Ausstellungsbesuchs, auch im Vergleich zu den bisher oft verwendeten Audio-Guides oder PDAs. Da die Transponderkarten die Programmierung unterschiedlicher Profile erlauben, lassen sich so multimediale Führungen für verschiedene Zielgruppen der Besucher erstellen – z.B. gezielte Führungen und zielgruppenspezifische Audiokommentare für Kinder, Jugendliche, Erwachsene oder fremdsprachige Besucher aber auch individuelle Lernpfade für Gruppenführungen durch Ausstellungsführer lassen sich realisieren. Zudem können auch bei Gruppen- oder Themenführungen sonst ‚versteckte‘ Ausstellungsobjekte in digitaler Form auf den Monitoren laufen. Die multimedialen Inhalte liegen bei diesem System auf einer zentralen Datenbank. Da der Zugriff auf diese Inhalte via Internet erfolgt, kann der PC mit dieser Datenbank an jedem beliebigen Ort stehen. Die Inhalte der Datenbank sind von den Mitarbeitern über ein Redaktionssystem (CMS) beliebig erweiter- und veränderbar.
LCN als technische Basis
Als Hardwarebasis für dieses innovative Ausstellungssystem verwendet der Anbieter [j]karef GmbH LCN der Issendorff KG. Mit diesem System ist nicht nur die Gebäudetechnik ausgestattet, sondern es bildet die technische Basis für das Ausstellungssystem. So sind alle Ausstellungsvitrinen mit LCN-Modulen bestückt, die zum einen über ein Schalt- u. Dimmmodul LCN-HU bzw. Relaismodul LCN-R2H elektrische Verbraucher wie etwa die Vitrinenbeleuchtung ein- und ausschalten sowie die Multimediatechnik steuern. Die Sensorik der LCN-Module sorgt für die Multimediasteuerung. So reagiert z.B. ein kapazitiver Tastumsetzer LCN-TU4C oder ein Transponder LCN-UT auf die Berührungen von Sensorflächen oder auf die RFID-Daten von Transponderkarten der Ausstellungsbesucher. Das Redaktionssystem auf dem Ausstellungsserver ermittelt aus der übertragenen, einmalig im System vorkommenden ID des Nutzers sowie der ID der aktiven Station die geeigneten Inhalte (z.B. Sprache, Zielgruppe) und sendet die entsprechenden Daten an ein Multimediagerät (z.B. PC) in der Vitrine. Die Zuordnung von Transponder-ID zum hinterlegten Inhalt erfolgt im Museumsshop auf einer Transponder-Programmiereinheit.
Ausstattung der Ausstellungsvitrinen
Insgesamt ist jede Ausstellungsvitrine mit den folgenden Komponenten bestückt: ein Medienzuspieler (PC oder Mac), Monitor, LED-Beleuchtung, Kühlradiator, Niedervolt-Trafo sowie den LCN-Modulen als Aktoren und Sensoren zum Erfassen von Temperaturen, der RFID-Daten und Berührungen von Sensorflächen. Der Einsatz des kapazitiven Tastenumsetzer LCN-TU4C im Rahmen einer Ausstellung bietet diverse Vorteile. So erfasst LCN-TU4C die Annäherung einer menschlichen Hand an eine Fläche, unter der eine Antenne angebracht ist. Dabei können die selbstklebenden Sensorflächen hinter beliebigen, elektrisch nicht leitfähigen Materialien angebracht werden. So entstehen unsichtbare, verschleißfreie Schaltflächen und in der Ausstellung stören keine technischen Installationen oder Geräte wie Tastaturen bzw. Schalttableaus. Ähnliches gilt für den Einsatz des LCN-UT. Er liest die Transponderkarten berührungs- und kontaktlos; die als Folien ausgeführten Antennen lassen sich ebenso wie die des LCN-TU4C unsichtbar hinter beliebigen, elektrisch nicht leitfähigen Materialien anbringen. Da das Ausstellungsgebäude ‚Unter den Linden‘ mit LCN ausgestattet ist, kann an jedem Punkt der Installation auf den internen Datenbus zugegriffen werden. Das bedeutet, dass die Transponder-ID an beliebiger Stelle der Elektroverkabelung an den Bus übertragen werden kann, ohne dass eine Erweiterung der Installation nötig ist. Die Verbindung des LCN-Busses mit dem LAN und Internet via TCP/IP erfolgt über ein zentrales Gateway.
Intelligente Nutzung von Seminarräumen
Ein im Ausstellungsgebäude befindlicher Seminarraum ist ebenfalls mit LCN-Technik ausgestattet. Hier sorgen LCN-Module dafür, dass anhand der Transponderkarten-ID bereits beim Betreten des Raums die gewünschten Inhalte bereit gestellt werden. Auch können die Beleuchtung und der Internetzugang in Abhängigkeit von der Transponder-ID geschaltet werden. Zusätzlich lässt sich die Beleuchtung auch über lokal installierte Taster oder zentral vom Empfangstresen aus schalten. Eine erweiterte Anwendung zur intelligenten Nutzung eines Seminarraums hat [j]karef GmbH in einem Seminarraum im Willy-Brandt-Haus in Lübeck realisiert. Hier nutzen zwei unabhängige Museen einen Seminarraum gemeinsam. Dank LCN und der Technik von [j]karef GmbH können hier anhand der Transponderkarten bereits beim Betreten des Raumes die für das jeweilige Museum relevanten Inhalte bereitgestellt werden und zugleich erfolgt eine minutengenaue Abrechnung der Nutzung – ohne manuelles Eingreifen.
Flexibilität und einfache Handhabung
Für das Unternehmen [j]karef GmbH bietet der Einsatz von LCN-Modulen zur Realisierung von modernen, innovativen Ausstellungen mehrere Vorteile. Zum einen steht mit LCN eine robuste, ausgereifte Technik zur Verfügung, die auch unter ungünstigen Bedingungen zuverlässig arbeitet. Dadurch, dass der Datenverkehr über ein einheitliches System mit nur einem Datenbus erfolgt, ist die Umsetzung von Funktionen der Gebäudetechnik in Verbindung/Abhängigkeit mit für die Ausstellung relevanten Vorgängen einfach zu realisieren. Ein weiteres, wichtiges Argument für LCN ist, dass eine klare Trennung zwischen der reinen Elektroinstallation und der ausstellungsrelevanten Programmierung möglich ist. So kann ein Elektriker alle stromführenden Module installieren und seine Installation mit der Grundparametrierung testen. Die eigentliche Parametrierung der LCN-Module für die Multimedia-Anwendungen erfolgt dann durch Mitarbeiter der [j]karef GmbH. Dadurch gibt es keine Schwierigkeiten, Verantwortlichkeiten bei einem Ausfall oder einer Fehlfunktion zu erkennen.