Interview Elektromarken. Starke Partner.

In diesem Jahr präsentiert die Initiative ‚Elektromarken. Starke Partner.‘ seinen Branchenpreis Elmar mit modernisiertem Erscheinungsbild und mit der neuen Kategorie ‚Elmar Arbeitgeber‘. GEBÄUDEDIGITAL sprach mit zwei Mitgliedern des dreiköpfigen Beirats der Initiative, Dr. Philipp Dehn und Thomas Sell, über die Neuerungen. Außerdem geben die beiden Beiräte Auskunft über die Zukunft der Initiative und sagen, wo die größten Herausforderungen der Elektrobranche liegen. Das dritte Mitglied des Beirats ist Alexander von Schweinitz.

Die Dortmunder Fachmesse ‚Elektrotechnik‘ war 2005 der Startschuss der Initiative ‚Elektromarken. Starke Partner.‘ Hat sich das Markenbewusstsein bei Elektrohandwerk, Elektroplanern, Architekten und Elektrogroßhandel seitdem verbessert? Sind Sie zufrieden mit dem bisher Erreichten?

Dehn: Ja, die Initiative hat meiner Ansicht nach sehr viel dazu beigetragen, dass das Thema Marke in Deutschland stärker in den Vordergrund gerückt ist. Ein Beispiel ist die Firma Sonepar mit ihrer Diamant Markenoffensive. Hier wurde erkannt, dass es Marken sind, die positiv auf das Geschäft einzahlen. Qualitativ hochwertige Marken versprechen Kundenzufriedenheit, denn sie stehen für Qualität, Verlässlichkeit, Leistung, Innovation, Sicherheit und guten Service. Es gibt zwar Marktteilnehmer, die mit Handelswaren unterwegs sind, aber meiner Ansicht nach sind es nicht wesentlich mehr geworden. Betrachtet man den europäischen Markt, so hat sich das Markenbewusstsein nicht sehr verändert. Jedoch hat die Initiative einen großen Anteil daran, dass das Thema Marke in Deutschland im Elektrogroßhandel, der Industrie und dem Elektrohandwerk gestärkt wurde und größere Beachtung gefunden hat. Ich spreche hier durchaus sowohl für die Industrie als auch für das Handwerk, denn es schlagen, wie vielleicht einige wissen, zwei Herzen in meiner Brust – gehört doch neben dem Industrie- nach wie vor auch ein Elektroinstallationsunternehmen zu uns. Der Elektroinstallateur von heute steht vor großen Herausforderungen. Die Vielfalt an Herstellern und Innovationen, die der Markt bietet, ist nur eine davon. Und hier helfen Marken, denn sie geben Orientierung, bieten Verlässlichkeit und sorgen für den so wichtigen und notwendigen Service.

Oftmals hört man, Markenaufbau ist nur etwas für große Unternehmen. Was entgegnen Sie diesem Argument?

Dehn: Das ist meiner Ansicht nach kein Thema der Größe. Ich war letzte Woche bei einem kleinen Startup-Unternehmen und die haben auch schon ihre eigene Marke. Dies ist eine Anspruchshaltung, die man für sich hat, unabhängig von der Größe des Unternehmens.

Sell: Gerade die kleinen und mittleren Handwerksbetriebe sollten auf Marke setzen, um das Vertrauen der regionalen Kundschaft zu gewinnen. Ich persönlich stamme aus einem Handwerksbetrieb. Hier passiert viel durch Mund-zu-Mund-Propaganda. Ein Handwerksbetrieb, der es nicht schafft, sich eine unverwechselbare Identität aufzubauen, bekommt sehr schnell Schwierigkeiten. Ich bin privat gerade am Renovieren. Kurz vor unserem Gespräch hat mich mein Handwerker angerufen. Der ist gerade allein bei mir Zuhause. Dazu braucht es Vertrauen.

Die Anzahl der Mitgliedsunternehmen ist seit Jahren gleich geblieben. Streben Sie nicht an, noch mehr Unternehmen für die Initiative zu gewinnen?

Dehn: Grundsätzlich ist es uns wichtig, dass die richtigen Teilnehmer dabei sind. Dazu hat es auch einen gewissen Vorteil, wenn die Gruppe nicht zu groß ist. Entscheidungen können so beispielsweise schneller gefällt werden. Es gibt jedoch kein Limit nach oben und wir überlegen und besprechen regelmäßig, wer noch gut zu uns passen würde. Und wie gesagt, uns geht es um Qualität und nicht um Quantität. Jüngstes Mitglied ist das Unternehmen Brumberg, das seit Jahrzehnten für professionelle Beleuchtungstechnik steht und sehr gut zu uns passt.

Sell: Ich kann nur unterstützen, was Dr. Dehn gesagt hat. Uns kommt es darauf an, dass wir die richtigen Unternehmen in diesem Kreis haben. Wir wollen nicht um jeden Preis wachsen, sondern die richtigen Partner haben, die auch die Philosophie der Initiative leben.

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