Dienste

Mit insgesamt 38 Diensten in der Anwendungsschicht, zehn Diensten zur Festlegung der Netzwerkrouten sowie weiteren zehn Diensten für die optionale Unterstützung von Netzwerksicherheit stellt der BACnet-Standard vielseitige Verfahren bereit, mit denen Geräte ihre Daten austauschen. Zu den einfachsten Funktionen zählen lesen und schreiben. Mit BACnet lassen sich aber z.B. auch Dateien übertragen, Geräte dynamisch im Netzwerk ermitteln, Alarme melden und quittieren, Logspeicher auslesen oder Managementfunktionen in einem anderen Gerät ausführen (Uhrzeitsynchronisation, Gerät neu starten, usw.).

PICS/BIBBS

Damit die Kommunikation aufeinander abgestimmt funktioniert, dokumentieren Hersteller in einem PICS (Protocol Implementation Conformance Statement) diejenigen BACnet-Funktionen, die das Gerät unterstützt. Die BIBBS (BACnet Interoperability Building Blocks) stellen dabei kleine Einheiten von Funktionen dar, die ein Gerät entweder als Client (z.B. eine Workstation) oder als Server (z.B. ein Controller) unterstützen und somit interoperabel verwenden kann. Hersteller können den BACnet-Standard auch um eigene/proprietäre Daten erweitern und somit eigene Funktionen zusätzlich zu den standardisierten Möglichkeiten schaffen.

Zertifizierung

BACnet-Geräte und -Workstations können in hierfür akkreditierten Laboren geprüft und bei erfolgreicher Prüfung zertifiziert werden. In den USA existiert darüber hinaus noch die Möglichkeit, das sogenannte BTL-Logo zu beantragen. Weltweit setzen sich die beiden Organisationen BACnet International (www.bacnet-international.org) und die BACnet Interest Group Europe (www.big-eu.org) für die Einhaltung der Prüfvorschriften ein. Auch wenn die Zertifizierung grundsätzlich freiwillig ist, bietet sie jedoch für alle Beteiligten die Sicherheit, dass sich die Geräte gemäß den Spezifikationen richtig verhalten und minimieren das Risiko fehlerhafter oder unvollständiger Implementierungen.