Gut vernetzt auf allen Ebenen

Connected Comfort – Standard für Premium-Immobilien

Gut vernetzt
auf allen Ebenen

In der letzten Ausgabe haben wir den neuen Wohnstandard für Premium-Immobilien Connected Comfort vorgestellt. Dabei standen insbesondere die Vorteile für die Bewohner im Vordergrund. Diesmal werden wir die technische Umsetzung näher beleuchten.

Intelligentes Design: Die intuitive Menüführung des Gira Interface erlaubt den schnellen Zugriff auf alle Funktionen. (Bild: Gira Giersiepen GmbH & Co. KG)
Intelligentes Design: Die intuitive Menüführung des Gira Interface erlaubt den schnellen Zugriff auf alle Funktionen. (Bild: Gira Giersiepen GmbH & Co. KG)

Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Diesen Grundsatz hat sich Connected Comfort in besonderer Weise zu eigen gemacht: Mit einem Tastendruck mehrere Komfortfunktionen gleichzeitig und raumübergreifend aktivieren und ganzheitliche Szenarien für das entspannte Leben in der intelligenten Premium-Immobilie genießen – das ist Connected Comfort. Die digitale Vernetzung von Funktionen verschiedener Geräte und Systeme, die sonst nur als Insellösungen existieren, ist von den Premium-Marken Gira, Dornbracht, Miele und Revox ganz neu umgesetzt worden. Daraus sind Regiebücher für perfekt abgestimmte Komfort-, Sicherheits- und Entertainmentlösungen entstanden. Als vordefinierte Szenarien, einzeln oder in Kombination, bieten sie den Bewohnern gleich eine ganze Reihe von Mehrwerten. All diese Funktionalitäten können nur mit einer einheitlichen Systemarchitektur gewährleistet werden. Von der Steuerung der Beleuchtung, Jalousie und Heizung über besondere Komforteinstellungen im Küchen-, Bad- oder Spabereich bis hin zu umfangreichen Multimedia-, Sicherheits- und Türkommunikationssystemen – alle Einzelfunktionen sowie ganze Szenarien lassen sich von Raum zu Raum miteinander kombinieren. Gebündelt können sie zentral koordiniert werden. Die Basis dafür bildet ein Schnittstellensystem, das KNX-Signale und IP-Telegramme verbinden kann. Die gewerkeübergreifende Realisierung schafft in der Folge die Grundlage für spätere Erweiterungen und Anpassungen ohne größere Baumaßnahmen.
Systemarchitektur des Gira-HomeServers (Ausschnitt): Er steuert die gesamte KNX/EIB-Installation im Haus und verbindet das System über den weltweiten Internetstandard TCP/IP mit dem lokalen Computernetzwerk und dem Internet. (Bild: Gira Giersiepen GmbH & Co. KG)
Systemarchitektur des Gira-HomeServers (Ausschnitt): Er steuert die gesamte KNX/EIB-Installation im Haus und verbindet das System über den weltweiten Internetstandard TCP/IP mit dem lokalen Computernetzwerk und dem Internet. (Bild: Gira Giersiepen GmbH & Co. KG)

KNX-System als Grundlage

Mit Blick auf die technische Gebäudeausführung erwachsen damit besondere Anforderungen. Zu allererst geht es darum, die Kundenwünsche mit den Komfortlösungen aus den verfügbaren Szenarien abzugleichen und unter Berücksichtigung der Gebäudeinfrastruktur eine Realisierungsplanung aufzustellen. Alle Informationen werden mit der Systemarchitektur, die auf dem KNX-System und dem IP-Protokoll basiert, abgeglichen. Das KNX-System ist im Gegensatz zu konventionellen Elektroinstallationen ein Bussystem, welches die entsprechend vernetzte Infrastruktur für die Gebäudesteuerung bietet. Dabei benutzen alle angeschlossenen Geräte das gleiche Übertragungsverfahren und tauschen Daten über eine gemeinsame Busleitung aus. Dies ist die Voraussetzung für die Interaktion der einzelnen Geräte. Als Übertragungsmedien wird üblicherweise die verdrillte Zweidraht-Datenleitung KNX Twisted Pair (KNX TP) verwendet, die den technischen Richtlinien für eine KNX-Installation entspricht. Die Parametrierung führt der hierfür speziell qualifizierte Systemintegrator aus, bei der er zertifizierte Software Tools – wie z.B. ‚ETS4‘ und ‚HS Experte‘ – einsetzt. Diese befinden sich auf einem Windows-PC oder -Laptop und werden mittels einer KNX/USB-Schnittstelle mit dem KNX-System verbunden.

Mit der Gira-Kontrolleinheit M217/ M218 lässt sich über einen einzigen Tastendruck das Revox-Multiroom-System aktivieren. (Bild: Gira Giersiepen GmbH & Co. KG)
Mit der Gira-Kontrolleinheit M217/ M218 lässt sich über einen einzigen Tastendruck das Revox-Multiroom-System aktivieren. (Bild: Gira Giersiepen GmbH & Co. KG)

Eine Systemarchitektur – viele Vorteile

Insbesondere die hohe Flexibilität spricht für das KNX-System. Da alle Komponenten eine eigene Intelligenz haben, ist eine Neuprogrammierung oder Zuweisung von Funktionen auch nachträglich einfach realisierbar. Bei einem eventuellen Ausfall einer Komponente bleibt daher die Steuerung der Haustechnik dennoch erhalten. Über den Bus kommunizieren die Geräte entweder als Sensoren oder als Aktoren. Die Sensoren fungieren als Befehlsgeber. Sie erkennen und messen Ereignisse und Zustände innerhalb und außerhalb des Gebäudes und wandeln dies in Telegramme um. Diese Telegramme werden an Aktoren übermittelt, die dann entsprechende Befehle ausführen, z.B. das Herunterfahren der Jalousie bei starker Sonneneinstrahlung. Ob also Jalousie, Heizung, Belüftung, Alarm- oder Solaranlage, Klimagerät oder Beleuchtung – eine Vielzahl von Mess-, Steuer- und Regelungsfunktionen kommunizieren selbstständig über das einheitliche KNX-Netz und können auf sich verändernde Umweltbedingungen reagieren. Bei Connected Comfort kommen noch weitere Geräte hinzu, wie z.B. das Revox-Multiroomsystem oder die Ambient Tuning Technique (ATT) von Dornbracht. Diese werden innerhalb der gleichen Systemarchitektur mittels der Internetprotokoll (IP)-Telegramme mit dem HomeServer von Gira vernetzt. Die Auslösung einzelner Funktionen und ganzer Szenarien ist zusätzlich auch über KNX-Taster (sogenannte Tastsensoren) möglich, die in Unterputzdosen in jedem Raum angebracht werden können. Der Gira-HomeServer bildet dabei das Herzstück der Systemarchitektur. In Kombination mit dem Gira-TKS-IP-Gateway wird z.B. der Gira-Control 19 Client überdies auch zur Wohnungsstation für die Türkommunikation. Dabei gewährleistet das einheitlich strukturierte Gira-Interface-Design mit seiner verständlichen und intuitiven Menüführung den schnellen Zugriff. Zusätzlich kann mit der Gira-HomeServer-App ein Großteil der Gebäudetechnik bequem mobil bedient werden – per iPhone, iPad, iPod touch und mit allen Android-basierten Mobilgeräten.

  • Wachstum in Funktion und Design

    Im Mittelpunkt des diesjährigen Auftrittes von Gira auf der Light + Building standen neben einer neuen Schaltergeneration vor allem die Weiterentwicklung des…