Glasfaser in Verbindung mit optischem Sat-Empfang

Glasfaser in Verbindung
mit optischem Sat-Empfang

Zukunftssichere Medienversorgung und Fernsehen in Top-Qualität

Die Wohnungseigentümergemeinschaft hatte jahrelang für ihre vier Wohngebäude in der Zeppelinstraße in Maintal (Hessen) mit 224 Wohnungen einen regionalen Kabelnetzbetreiber mit der Fernsehversorgung beauftragt. 2013 war der Vertrag erstmalig zu kündigen. Die WEG-Gemeinschaft und Verwalter Dirk Burrack aus Maintal standen vor der Herausforderung, die Medienversorgung auf komplett neue Beine zu stellen.

BU (Bild: Astra Deutschland GmbH)

BU (Bild: Astra Deutschland GmbH)


Die bisherige Signalqualität der Medienversorgung der 224 Wohnungen ließ stark zu wünschen übrig, für die vielen ausländischen Mieter fehlten die passenden Fremdsprachenprogramme und man wollte einer weiteren ‚Verschüsselung‘ der Fassade oder der Balkone vorbeugen. Auch die Höhe der monatlichen Kabelgebühren von 15,33 gab Anlass zur Kritik. Wohnungseigentümer und Verwalter waren sich schnell einig, dass eine Fortführung der Signalversorgung mit Breitbandkabel nicht mehr in Frage kam, zumal die angefragten Kabelunternehmen sich wenig kooperativ zeigten. Sie verwarfen auch die Idee einer eigenen Satellitenkopfstation, weil die Eigentümer keine eigene Empfangsanlage betreiben wollten.

Dreiteiliges Konzept überzeugte

Dagegen überzeugte das dreiteilige Konzept des Installationsbetriebes RiDaCom aus dem bayerischen Johannesberg (Unterfranken). Sie boten an: erstens eine Satelliten-Direktanlage mit optischem Satellitenempfang aufs Dach zu stellen, zweitens die bisherige Baum- durch eine Sternverkabelung zu ersetzen und drittens die Kabelverbindung zwischen den vier Gebäuden auf Glasfaser umzustellen. Während innerhalb der Gebäude ein Leerrohrsystem genutzt werden konnte, das zuvor im Rahmen einer Fassadensanierung integriert wurde, mussten die Freiflächen zwischen den Gebäuden aufgegraben und die neuen Leerrohre für die Kabel durch die Kellerwände verlegt werden. Das Team um Ridacom-Geschäftsführer Thomas Knies installierte drei Schüsseln, wovon eine mit einem Doppel-LNB ausgestattet wurde. Neben Astra 19°, werden weitere drei Orbitalpositionen angesteuert. Die verwendeten Quattro-LNBs des optischen Sat-Empfangs erlauben über externe Multischalter den Anschluss fast beliebig vieler Endgeräte. Der im Querschnitt rund 3mm messende 24adrige Lichtwellenleiter entspricht in seiner Durchleitungskapazität 24 Koaxialkabeln. Aufgrund der physikalisch fast verlustfrei transportierten Lichtsignale entfallen die bei größeren Strecken sonst unvermeidlichen Verstärker, ebenso die Erdung.

Technischer Hintergrund

Beim optischen Satellitenempfang wird die Zwischenfrequenz für die vertikalen und horizontalen Signale im oberen und unteren Bereich übereinander gelagert. Über das Glasfaserkabel gelangt sie in das optische Empfangsgerät. Hier wird die Frequenz wieder mit Hilfe eines optischen Wandlers in vier Signale auseinander dividiert und in der einfachsten Ausführungsvariante über die an den Dosen liegenden Koaxialkabel direkt an die Teilnehmeranschlüsse in den Wohnungen geleitet. Ein LNB, der die Signale von der Schüssel auffängt und bündelt, kann bis zu 32 Multischalter versorgen. Die Multischalter werden – in diesem Fall in eigenen Schränken – zwischen dem optischen Konverter und den Receivern der Mieter installiert. Jeder Multischalter kann theoretisch 128 Anschlüsse bedienen. Dadurch ist es möglich, mit nur einem LNB bis zu 4.096 Teilnehmeranschlüsse zu versorgen.

Glasfasertechnik für angestrebte Leistung erforderlich

Ohne Glasfaser-Technik wäre diese Leistung mit herkömmlichen Koaxialkabeln nicht umsetzbar. Denn: Ein Glasfaserkabel ersetzt die Verlegung von vier Koaxialkabeln je Satellitenposition und LNB. Thomas Knies: „Auch die Übertragung der über Astra verfügbaren HD- und HD+-Programme ist in diesem Umfang und in dieser Qualität im Geschosswohnungsbau mit mehreren hundert Wohnungen praktisch nur in der Kombination von optischem Sat-Empfang mit Glasfaserverkabelung möglich. Mit den vier Orbitalpositionen in diesem Objekt können die Bewohner jetzt zwischen rund 3.500 Programmen auswählen.“

Betreibermodell

Die Dienstleistung von RiDaCom umfasste weit mehr als nur die Installation. Da die WEG-Gemeinschaft mit der Investition in Höhe von knapp 100.000 nicht in Vorleistung gehen wollte, einigte man sich auf ein Mietkaufmodell mit 10 Jahren Laufzeit. In der monatlichen Gebühr von 14,95 für Mieter und Eigentümer ist nicht nur die Abschreibung für die Investition enthalten, sondern auch Wartung und Entstördienst. Verwalter Dirk Burrack: „Mit der eingebauten Signalweiche, können wir auch Signale anderer Provider, z.B. der Telekom, in das Hausverteilnetz einspeisen. So können Bewohner, die bestimmte Programmpakete bei diesen Providern gebucht haben – ich denke hier an Video on Demand – neben dem SAT-Empfang auch weiterhin diese Angebote diskriminierungsfrei nutzen.“

Reibungslose Umstellung

Die Umstellung der Fernsehsignalversorgung ist für die Mieter und Eigentümer geräuschlos abgelaufen. Burrack betont, dass Ridacom die Installation auf Basis eines straffen Ablaufplans vorgenommen hat. Der Handwerksbetrieb organisierte darüber hinaus die Aushänge mit den Bewohnerinformationen sowie die Wohnungsbesuche, um die Anschlussdosen anzubinden. Nun schreibt der Verwalter diejenigen Eigentümer an, die selbst oder mittelbar über ihre Mieter noch Einzelschüsseln an den Balkonen installiert haben. „Alle wollen doch in ästhetisch ansprechenden Häusern leben“, so Burrack. Satellitenbetreiber Astra bietet auf seiner Website www.astra.de/wowi ein spezielles Portal für Installateure, Wohnungsunternehmen, Verwalter und WEGs an. Dort sind weitere Informationen sowie eine Suchmaschine für Installateure zu finden.

Astra Deutschland GmbH

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