Gebäudeautomation im Bestand

Gebäudeautomation
im Bestand

Als Elektro-Meister wollte Rainer Buchholtz* nach der Kernsanierung seines Eigenheimes aus einem natürlichen Fachinteresse heraus, die Möglichkeiten einer umfassenden Bus-Vernetzung kennenlernen. Mit dem vorhandenen Know-how konnte er hier realisieren, was in den meisten Bauprojekten dieser Größe noch zu kurz kommt – trotz des hohen Potenzials für Komfort, Sicherheit und Effizienz. Heute bietet sein Haus eine anspruchsvolle Systemintegration durch KNX-,
1-Wire- und Dali-Bus. Die Programmierung ließ sich dabei entscheidend durch die Softwarelösungen DDS-CAD, ETS4 sowie den Gira-Homeserver erleichtern.

3D-Visualisierung in DDS-CAD: Das 170m2-Wohnhaus bietet eine hochwertige Systemintegration von Beleuchtung, Heizungsanlage und Rollladensteuerung sowie Zutrittskontrolle durch KNX-, 1-Wire- und Dali-Bus. (Bild: Data Design system GmbHBild: Data Design system GmbH)
3D-Visualisierung in DDS-CAD: Das 170m2-Wohnhaus bietet eine hochwertige Systemintegration von Beleuchtung, Heizungsanlage und Rollladensteuerung sowie Zutrittskontrolle durch KNX-, 1-Wire- und Dali-Bus. (Bild: Data Design system GmbHBild: Data Design system GmbH)

Die praktischen Vorteile von intelligenter Gebäudesteuerung für Sicherheit und Effizienz liegen auf der Hand – und das Potenzial für weitere Entwicklungen ist groß. Kein Wunder, dass sie als Standard der Zukunft gilt. Davon ließ sich auch Rainer Buchholtz motivieren: „Mir ging es vor allem um eine zukunftsfähige Ausstattung, die sich flexibel erweitern lässt. Hinzu kam natürlich das technische Interesse. Ich wollte einfach wissen, was machbar ist, wie die Installationen im Detail aussehen und was sich damit erreichen lässt. In der Praxis konnte ich das einfach bis zu dem Zeitpunkt nicht in diesem Ausmaß kennenlernen. Darum der Selbstversuch: Kein Auftragsdruck und dafür viel Muße, verschiedene Bus-Systeme zu überdenken. Und schließlich bin ich auch bei einer Kombination verschiedener Lösungen gelandet, die alle ihre eigenen Vorzüge besitzen.“
Dreidimensionales, gerendertes Erdgeschoss in DDS-CAD mit Beleuchtungsobjekten und Einrichtung. (Bild: Data Design system GmbH)
Dreidimensionales, gerendertes Erdgeschoss in DDS-CAD mit Beleuchtungsobjekten und Einrichtung. (Bild: Data Design system GmbH)

Schritt 1: Erfassung der alten Architektenpläne

Als Planungsgrundlage erfasste der Elektro-Spezialist zunächst die alten Architektenpläne des Gebäudes in DDS-CAD und hatte schließlich ein detailgetreues 3D-Gebäudemodell zur Verfügung. „Mit der immer komplexer werdenden Ausstattung konnte ich so gut den Überblick behalten und habe exakte Kontrollmöglichkeiten. Mittlerweile sind so viele Kabel verlegt, dass ich nicht einfach einen Nagel in die Wand hauen kann. Besonders die Verteilerplanung in DDS-CAD war eine große Arbeitserleichterung. Änderungen konnte ich hier schnell erfassen und in den Verteilerplänen wurden sie automatisch berücksichtigt. Die Verteilerplanung war angesichts drei verschiedener Bussysteme keine Fingerübung mehr und auf Papier kommt man da nicht weiter.“

 (Bild: fotolia/contrastwerkstatt)
(Bild: fotolia/contrastwerkstatt)

Vernetzung mit KNX

Für die Vernetzung der Wohnräume, die geschalteten Steckdosen, Beleuchtung und die Rollladensteuerung setzte der Elektro-Meister auf ein klassisches, herstellerunabhängiges KNX-System. Für die Parametrisierung der KNX-Komponenten wurde die ETS 4 genutzt. Schalter, Sensoren und Aktoren stammen aus dem Gira-Sortiment. Ebenfalls von Gira kommt die KNX-Wetterstation, die mit den Messewerten Niederschlag, Dämmerung und Temperatur die notwendigen Informationen für eine intelligente Rollladensteuerung liefert. Zusätzlich sorgen Fensterkontakte für einen sinnvollen Betrieb der Heizung und einen intelligenten Rollladeneinsatz. Bei Regen und geöffnetem Fenster schließen die Rollladen automatisch; sind sie bereits geschlossen und das Fenster wird geöffnet, werden sie automatisch auf Schlitz gestellt. Ist das Fenster geöffnet, wird die Heizung in den Frostschutz-Modus versetzt, um unnötigen Wärmeverlust zu vermeiden. Wenn die Raumtemperatur bei Frostschutz-Modus unter 7°C fällt, wird geheizt, um Frostschäden am Heizkörper und Leitungen zu vermeiden. Ebenfalls in den KNX-Bus eingebunden sind Rauchmelder, die mit Beleuchtung und Rollladen verknüpft sind und bei Rauchentwicklung dafür sorgen, dass die Rollladen hochfahren und das Licht eingeschaltet wird.